Rundfunkrat lässt Linke durchfallen

MDR-Gremien

  • Lesedauer: 2 Min.

Bei der Wahl zur Neubesetzung des MDR-Verwaltungsrats haben SPD und CDU am Montag die Linkspartei brüskiert. Das Gremium hat bei der Wahl zum MDR-Verwaltungsrat Karin Kaschuba, die für die Linkspartei Thüringens zur Wahl angetreten ist, durchfallen lassen, wie der Medienblog flurfunk-dresden.de berichtet. Auf Kaschuba entfielen den Angaben zufolge lediglich 21 Ja-Stimmen bei 15 Nein-Stimmen und 3 Enthaltungen. Bei 39 anwesenden Rundfunkratsmitgliedern wäre allerdings eine Zweidrittel-Mehrheit von 26 Stimmen notwendig gewesen. Die ebenfalls von der Thüringer Landesgruppe des MDR-Rundfunkrats vorgeschlagene Kandidatin Birgit Diezel (CDU) wurde dagegen mit 35 Ja-Stimmen in das Gremium gewählt.

Über die Gründe für die Nichtwahl Kaschubas, die von 1999 bis 2014 dem Thüringer Landtag angehörte, wurde offiziell nichts bekannt. Die Linkspartei stellt in Thüringen derzeit mit Bodo Ramelow den Ministerpräsidenten und ist dort nach der CDU die zweitgrößte Fraktion. Über den vakanten Posten im Verwaltungsrat will der Rundfunkrat des Senders in seiner nächsten Sitzung am 7. März 2016 entscheiden.

Aufgabe des Verwaltungsrates ist es, die Geschäftsführung der Intendantin bzw. des Intendanten zu überwachen. Der Verwaltungsrat besteht aus sieben Mitgliedern, die Amtszeit beträgt sechs Jahre und der Vorsitz wechselt alle zwei Jahre zwischen Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen. Zur Zeit hat Sachsen den Vorsitz inne. Er geht am 22. März 2016 auf Thüringen über. jam

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.