Klassentreffen
18 Meistertitel, 208 Europapokalspiele - 25 Jahre nach dem Ende der DDR begegnen sich acht ehemalige Oberligisten in der 3. Liga
Dresden gewinnt wieder
Startelf-Debüt und gleich das erste Tor für Dynamo Dresden: Für Neuzugang Stefan Kutschke hätte der Sonntag nicht besser laufen können. Für den gebürtigen Dresdner, der den entscheidenden Treffer zum 15. Saisonsieg markierte und die Sachsen weiter klar auf Kurs 2. Liga hält, gab es von Trainer ein Sonderlob: »Ihm fehlt zwar noch etwas der Rhythmus. Aber er hat mannschaftsdienlich gespielt und sich reingehauen. Ich bin hoch zufrieden mit ihm«, sagte Uwe Neuhaus nach dem 2:1 gegen Werder Bremens zweite Mannschaft. Vor allem, wie sein Team auf den Rückstand reagierte, gefiel Neuhaus: »Wir haben aber auch eine komfortable Situation, da lässt es sich leicht in Ruhe weiterspielen.«
Aues Serie hält
Erzgebirge Aue bleibt nach dem elften Spiel in Serie ohne Niederlage im Aufstiegsrennen, auch wenn es gegen den Aufsteiger aus Würzburg nur zu einem torlosen Remis reichte. Das Treffen der besten Defensiv- und schlechtesten Offensivteams konnte auch kaum anders ausgehen. Die von Taktik geprägte Partie sahen nur 6000 Zuschauer. Als Strafe für das Abbrennen von Pyrotechnik mussten zwei Blöcke im Erzgebirgsstadion geschlossen bleiben.
Erfurt schafft endlich Auswärtssieg
Dieser Sieg war für die Thüringer enorm wichtig - und ein Signal, dass man das Fußballspielen nicht verlernt hat. Nach Ansicht von Sebastian Tyrala lieferte Rot-Weiß gegen den VfB Stuttgarts II die beste erste Halbzeit in der Saison ab. Nach der Pause kamen auch noch die Tore zum 2:1 hinzu. »Es war eine Leistung aus einem Guss, mit einem richtig guten Spielaufbau«, lobte Trainer Stefan Krämer. »Wir hätten aber schon zur Pause führen müssen.«
Ziemer bringt Rostock zurück
Wenn Marcel Ziemer trifft, dann richtig. Der Angreifer des FC Hansa Rostock, nach langer Verletzung zunächst noch mit Ladehemmungen, machte den wichtigen 3:0-Sieg gegen Aalen im Alleingang perfekt. Er könnte im Kampf um den Klassenverbleib für die Rostocker noch enorm wichtig werden, zumal er mit Melvin Platje prächtig harmonierte. »Melvin hat einige Räume für Marcel geöffnet. Wir haben bewusst versucht, die beiden schnell ins Spiel zu bringen«, betonte Hansas Trainer Christian Brand. Er lobte den Auftritt des gesamten Teams. »Man hat gesehen, wie gut die Mannschaft spielen kann, wenn sie sich über den Kampf in so ein Duell reinbeißt.«
Cottbus verliert erstmals mit Miriuta
Nun hat es auch den FC Energie Cottbus erwischt. Nach 13 Spielen ohne Niederlage unter der Regie von Trainer Vasile Miriuta mussten die Lausitzer ausgerechnet gegen den bisherigen Tabellenletzten Stuttgarter Kickers beim 1:2 als Verlierer vom Platz gehen und stecken nun selbst tief im Tabellenkeller. Trainer Miriuta war stocksauer, blieb aber zurückhaltend. »Nach der Pause war es zu wenig. Ich werde die Spieler nicht öffentlich kritisieren. Ich vertraue ihnen, daran ändert die ärgerliche Niederlage nichts.«
Chemnitz verlernt das Siegen
Der Chemnitzer FC kann nicht mehr gewinnen und kommt der Abstiegszone näher. In Wiesbaden war erneut mehr drin als das 1:1. »Vor der Pause agierten wir zu hektisch und hatten kaum Chancen. Der Rückstand hat uns getroffen. Nach dem Wechsel lief es viel besser. Ich bin mit dem Resultat nicht rundum zufrieden, aber wir nehmen das Ergebnis gerne mit«, meinte Trainer Karsten Heine. Vor allem an der Chancenverwertung muss gearbeitet werden, bis am nächsten Spieltag Spitzenreiter Dresden kommt.
Magdeburg lässt Chancen liegen
»Manchmal will einfach nichts funktionieren, und heute war so ein Tag. Jetzt muss ich mich im Training wieder fokussieren, dann klappt das auch wieder im Spiel«, sagte Magdeburgs Torjäger Christian Beck nach einem Spiel gegen Fortuna Köln, das nie hätte torlos enden dürfen. Der Stürmer hatte zwei klare Chancen, traf aber nicht. Trainer Jens Härtel sah es positiv. »Wir haben wieder einen Punkt gewonnen. Das ist für uns enorm wichtig.« Er sieht den Aufsteiger immer noch im Kampf um den Klassenverbleib. Neue Ziele will er erst setzen, wenn auch rechnerisch nach unten nichts mehr passieren kann.
Halles erster Sieg des Jahres
Der erste Sieg des Halleschen FC im Jahr 2016 war »dreckig, aber deshalb besonders schön«. So sah es Trainer Stefan Böger nach dem 1:0 in Münster. Das Unentschieden gegen Dynamo Dresden vor einer Woche hatte dem Team neues Selbstvertrauen gegeben. Nach dem Tor von Tobias Müller hatten die Gäste sogar noch die Chancen zu weiteren Treffern. dpa/nd
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