AfD in Sachsen-Anhalt bei 17 Prozent

Rechtsaußen-Partei nur noch einen Punkt hinter SPD / CDU vorn - Linkspartei mit 20 Prozent auf Platz zwei / Grüne müssen bangen / Linkspartei: Wir kämpfen weiter für Rot-Rot-Grün

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Die Rechtsaußen-Partei AfD kommt in Sachsen-Anhalt knapp einen Monat vor der Landtagswahl auf 17 Prozent - sie liegt damit nur noch einen Punkt hinter der SPD. In der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen werde die AfD »mit 30 Prozent der Stimmen stärkste Kraft, gefolgt von CDU mit 27 und SPD mit 19 Prozent«, so der MDR.

Die Linkspartei erreicht in der Umfrage für den MDR nur noch 20 Prozent – deutlich weniger als bei der letzten Befragung. Die CDU erreicht 32 Prozent. Die Grünen müssen mit einem Wert von 5 Prozent um den Einzug in den Magdeburger Landtag bangen. Aber: Ein Viertel der Befragten ist noch unentschieden, fünf Prozent sagen, sie würden nicht abstimmen.

Die regierende Koalition aus CDU und SPD könnte nur knapp eine Mehrheit behaupten. Ein Wechsel zu Rot-Rot-Grün wie von der Linkspartei angestrebt hätte keine eigene Mehrheit - auch wenn 33 Prozent der Befragten dieses Bündnis für das Land gut finden würden.

Der Spitzenkandidat der Linken in Sachsen-Anhalt, Wulf Gallert, sagte zu den Zahlen, »es bleibt dabei, dieses Land braucht einen Aufbruch und eine Mehrheit für Weltoffenheit und Solidarität«. Mit einer starken Linken strebe man weiterin Rot-Rot-Grün an. Der Bundesgeschäftsführer der Linken, Matthias Höhn, sagte mit Blick auf eine rot-rot-grüne Mehrheit, diese sei weiterhin zu schaffen, lediglich drei Prozent müsse Rot-Rot-Grün »dem CDU-AfD-Block in den nächsten vier Wochen wieder abnehmen«. Alarmierender an der Umfrage sei, dass jeder dritte Jung- und Erstwähler die Rechtaußenpartei AfD in Sachsen-Anhalt wählen würde. »Wir haben ein Rassismusproblem«, so Höhn.

Lange genug sei »darüber nicht geredet worden, und ja, es ist im Osten größer. Gegen die Abwertung von Menschen, die in weiten Teilen der sachsen-anhaltischen Gesellschaft gar nicht zu finden sind, helfen nur Gegenwehr, Aufklärung und einen vielfältigen Lebensalltag zur Selbstverständlichkeit zu machen«, sagte der Linkenpolitiker.

Zudem verwies Höhn auf die »dramatische Repräsentationslücke«. Ein immer größerer Teil der Gesellschaft drohe, für die Demokratie verloren zu gehen, »und irgendwann ist sie selbst uns allen verloren gegangen«. nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -