Australien hält an Abschiebung von Asha fest
Einjähriges Mädchen soll zurück auf die Insel Nauru
Sydney. Trotz heftiger Proteste hält die australische Regierung an der geplanten Abschiebung eines zwölf Monate alten Flüchtlingskinds auf die Pazifikinsel Nauru fest. Einwanderungsminister Peter Dutton sagte am Montag, das Mädchen und seine aus Nepal stammenden Eltern seien aus dem Krankenhaus in eine Flüchtlingseinrichtung gebracht worden. Die Regierung habe aber weiter vor, die Familie nach Nauru abzuschieben, sobald medizinische und rechtliche Fragen geklärt seien.
Die einjährige Asha war Ende Januar mit schweren Brandverletzungen aus dem Flüchtlingslager auf Nauru zur Behandlung nach Australien gebracht worden. Das Krankenhaus in der Stadt Brisbane, das Asha behandelt hatte, weigerte sich nach Abschluss der Behandlung, das Mädchen zu entlassen. Erst müsse ein »geeignetes häusliches Umfeld« für Asha gefunden werden, erklärten die Ärzte. Am Sonntag hatte die Regierung in Canberra dann angeboten, Asha vorerst nicht abzuschieben und die Familie in einer Einrichtung für Flüchtlinge unterzubringen. Der Anwalt der Familie kritisierte, dass ihm der Aufenthaltsort der Familie nicht mitgeteilt worden sei. Asha und ihre Eltern seien in der Nacht an einen unbekannten Ort gebracht worden, sagte Rechtsanwalt Daniel Webb. Ihm der Zugang zur Familie bislang verwehrt worden. Australien lässt keine Bootsflüchtlinge ins Land, sondern interniert sie in Lagern auf Nauru und in Papua-Neuguinea. AFP/nd
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