Mehr Tote durch illegalisierte Drogen

Bericht über Zunahme von »drogenbedingten Todesfällen« um über 18 Prozent auf 1.226 / Auch mehr erstmals registrierte Konsumenten / Opfer erlaubter Drogen wie Alkohol und Tabak werden nicht aufgeführt

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Berlin. Im vergangenen Jahr sind mehr Menschen im Zusammenhang mit dem Konsum von illegalisierten Drogen gestorben als in den Jahren zuvor. Die Steigerung liege bei 18,8 Prozent, berichtet die die »Welt am Sonntag« unter Berufung auf eine interne Erhebung des Bundeskriminalamts. Insgesamt hätten die Polizeibehörden in den Bundesländern 1.226 »drogenbedingte Todesfälle« gemeldet. Dazu zählen Vergiftungen durch Überdosierung, Suizide, Langzeitfolgen aber auch Unfälle.

2014 waren 1.032 solcher Fälle gezählt worden, 2013 wurden 1.002 Tote offiziell erfasst - damals wurde zum ersten Mal seit mehreren Jahren wieder ein Anstieg drogenbedingter Todesfälle registriert. Berücksichtigt werden bei diesen Statistiken aber nur illegale psychoaktive Stoffe - erlaubte Drogen wie etwa Alkohol und Tabak gehen nicht mit in die Zahlen ein, sie führen zu weitaus mehr Todesfällen jährlich.

Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung sterben täglich über 200 Menschen in Deutschland an den Folgen von Alkoholkonsum. Jährlich würden rund 74.000 Todesfälle registriert - darin sind Unfälle, die nach übermäßigem Alkoholkonsum geschehen, noch nicht einmal enthalten. Laut der Drogenbeauftragten der Bundesregierung sterben zudem jährlich in Deutschland etwa 110.000 Menschen an den direkten Folgen des Rauchens, darüber hinaus gehe man von etwa 3.300 Todesfällen durch Passivrauchen aus.

Interessant ist die regionale Verteilung: Der größte Anstieg wurde demnach in Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und im Saarland registriert. Dort habe die Zahl der Rauschgifttoten mehr als doppelt so hoch gelegen wie noch im Jahr 2014. Gemessen an der Einwohnerzahl seien die Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen am stärksten betroffen. Schon in den vergangenen Tagen hatten Meldungen die Runde gemacht, wonach in Thüringen und Bayern die Zahl der Drogentoten angestiegen sei. Mit 25 Toten zählte das Landeskriminalamt in Erfurt fast doppelt so viele wie im Jahr zuvor. In Bayern waren im vergangenen Jahr so viele Tote wie seit 15 Jahren nicht mehr gezählt worden: 314 Menschen starben im Zusammenhang mit Drogenkonsum.

Auch die Zahl der erstmals registrierten Konsumenten harter Drogen ist bundesweit leicht gestiegen - um knapp vier Prozent. »Der Großteil entfällt dabei auf Betäubungsmittel wie Amphetamin, aber auch Heroin und Kokain sind auf dem Vormarsch«, schreibt die »Welt am Sonntag«. Dagegen sei die Zahl der erstmals polizeilich erfassten Konsumenten von Crystal Meth zurückgegangen. nd/Agenturen

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