Jesper Juul, der, Substantiv, maskulin

Bildungslexikon

  • lgn
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Jesper Juul, geboren am 18. April 1948 in Vordingborg (Dänemark), ist ein Familientherapeut, Berater und Pädagoge, dessen zahlreiche Bücher, Vorträge und Interviews weit über Dänemark hinaus die pädagogische Gemeinschaft inspiriert. Zusammen mit dem amerikanischen Psychiater und Familientherapeuten Walter Kempler gründete er 1979 das Kempler Institute of Scandinavia im dänischen Odder. Im Zentrum ihrer Arbeit steht die Verknüpfung von Forschungsansätzen über frühe Bindungen mit den neuesten Erkenntnissen aus der Gehirnforschung. Deutscher Kooperationspartner ist das Deutsch-Dänische Institut für Familientherapie und Beratung in Berlin (ddif.de). Unter dem Motto »Vom Gehorsam zur Verantwortung« bietet es die Ausbildung zum Familientherapeuten und Weiterbildungslehrgänge an.

Juul vertritt die Ansicht, dass Kinder nicht durch Anweisungen, Verbote und Strafen geformt werden dürfen, sondern sich durch Nachahmung und im Dialog lernend entwickeln. Die Erwachsenen sollten den Kindern ein Leben in Verantwortung vorleben. Da Erwachsene einen Vorsprung an Erfahrung und Kompetenzen haben, sollten sie die Kinder sukzessive in die Übernahme eigener Verantwortung führen.

In der Diskussion um Fremdbetreuung verweist Jesper Juul auf die hohe Bedeutung tragender Bindungen in den ersten Jahren. Wie dies geschehe, ob in der Kita oder Zuhause, sollte im Einzelfall entschieden werden. Noch werde in den öffentlichen Einrichtungen zu wenig qualitativ gute und individuell ausgerichtete Betreuung angeboten, lautet seine Kritik vor allem am deutschen Kita-System. lgn

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