AfD-Vize für Europa-Fraktion mit Front National
Gauland: »Wir können mit dem FN zusammenwirken, auch wenn wir nicht mit allem einverstanden« / AfD-Politiker Höcke unterstellt Afrikanern »multikulturelle Multikriminalität«
Berlin. Der Vizevorsitzende der Rechtsaußen-Partei AfD erwägt einen Beitritt der AfD-EU-Abgeordneten zu einer neuen Europafraktion unter Beteiligung der rechtsradikalen französischen Front National. »Man muss den FN ja nicht lieben«, sagte Gauland der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung«. »Aber es kann der Moment kommen, in dem man sagen muss, wir können mit dem FN zusammenwirken, auch wenn wir nicht mit allem einverstanden sind, wofür er steht.« Er wäre jedenfalls für eine solche Zusammenarbeit, sollte sich in naher Zukunft eine neue Europafraktion aus rechten Parteien gründen.
Der Thüringer Landeschef der Partei, Björn Höcke, hatte bereits am Wochenende die AfD als Teil einer Allianz bezeichnet, die von der rechten Pegida-Bewegung bis zu FN-Chefin Marine Le Pen reiche - diese Front stehe gegen das »Altparteienkartell« der »Totalversager« und die »multikulturelle Multikriminalität«, die laut Höcke angeblich vor allem von Afrikanern ausgehe, wie die »Thüringer Allgemeine« berichtet.
Angesprochen auf einen AfD-Bundesvorstandsbeschluss vom November 2013, laut dem »Kontakte von Funktionsträgern der AfD zu ausländischen Parteien mit dem Bundesvorstand abzustimmen sind«, sagte Gauland: »Das hat sich weitgehend entkrampft.« Die AfD hat nur noch zwei Abgeordnete im Europaparlament; die anderen hatten sich der neuen Partei von Ex-AfD-Chef Bernd Lucke angeschlossen. Die AfD hatte sich zunächst der rechtspopulistischen Fraktion der Europäischen Konservativen und Reformer angeschlossen. Die Europaabgeordnete Beatrix von Storch verließ diese Fraktion kürzlich, nachdem sie wegen umstrittener Äußerungen zum Schusswaffengebrauch gegen Flüchtlinge unter Druck gekommen war. Agenturen/nd
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