Rechte Bombenbauer in Wien festgenommen?
Behörden nehmen zwei Männer mit Rohrbomben fest / Möglicherweise besteht Zusammenhang zu Anschlagsserie auf Flüchtlingsunterkünfte
Der Polizei in Österreich ist möglicherweise bei den Ermittlungen infolge einer Anschlagsserie auf Asylunterkünfte einen wichtigen Schritt vorangekommen: Bereits am Donnerstag nahmen die Sicherheitsbehörden in Wien zwei Männer fest, die mehrere Rohrbomben gebaut haben sollen. Bei der Festnahme in einem Hotelzimmer entdeckten die Ermittler zwei Bomben, die laut Experten als hochgefährlich einzustufen sind, wie der Kurier berichtet. Einen Tag später hoben die Beamten bei einer Razzia in der Wohnung eines Beschuldigten in Kärnten gleich eine ganze Bombenwerkstatt aus. Dabei sollen unter anderem mehrere Rohlinge sichergestellt worden sein, mit denen sich weitere Rohrbomben bauen ließen. Der beschuldigte Mieter sitzt seitdem in Untersuchungshaft, während sich der zweite Verdächtige auf freiem Fuß befindet.
Wie der Kurier nun erfahren haben will, könnten die beiden Männer, gegen die bisher vor allem wegen vorsätzlicher Gefährdung durch Sprengmittel ermittelt wird, auch im Zusammenhang mit einer Anschlagsserie in Kärnten stehen. In dem Bundesland gab es in den vergangenen Monaten eine Reihe von Attacke auf Asylunterkünfte. Begonnen hatte die Serie vergangenen August in Großkirchheim: Unbekannte warfen einen Böller auf die Terrasse eines Flüchtlingsheims. Zwei Menschen sollen bei der Attacke verletzt worden sein. Mehrfach traf es zudem ein für unbegleitete Minderjährige in Feistritz an der Drau. Die vom Arbeitersamariterbund geleitete Einrichtung wurde im Februar mit einem Böller sowie einem Ziegelstein beworfen, im April durchschlugen Unbekannte ein Fenster des Gebäudes wiederholt mit einem spitzen Gegenstand.
Die Polizei prüfe nun, ob die am Donnerstag hochgenommenen Bombenbauer über Verbindungen ins rechtsradikale Milieu verfügen und ob sie tatsächlich etwas mit den Anschlägen zu tun haben, wie Kurier berichtet. Die Staatsanwaltschaft in Wien hat sich zu den Vorwürfen bisher allerdings noch nicht geäußert.
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