Fernbusse bedrängen Bahn im Regionalverkehr
In Thüringen verfügt DB Regio inzwischen nur noch über einen Marktanteil von 34 Prozent
Erfurt. Die Bahn kämpft nach dem Verlust eines wichtigen Teils im Thüringer Schienennetz nun verstärkt auch im Regionalverkehr mit der Konkurrenz durch Fernbusse. »Wir merken das vor allem auf den langen Strecken in Richtung Kassel, Göttingen und Würzburg«, sagte die für Thüringen zuständige Managerin der Bahntochter DB Regio, Yvonne Woelz, am Dienstag in Erfurt. Je nach Linie führe dies zu Fahrgasteinbußen zwischen fünf und 20 Prozent. Als Reaktion darauf will DB Regio ein spezielles Tarifangebot für Gelegenheitsfahrer ausweiten. Bislang setzen Fernbusse die Bahn vor allem im Fernverkehr unter Druck. Die Züge der DB Regio legten im vergangenen Jahr rund sieben Millionen Kilometer zurück. DB Regio hatte 2014 die Ausschreibungen für das bislang von ihr betriebene Saale-Südharz-Netz und für das seit Jahren von einem Konkurrenten befahrene Südthüringen-Netz verloren. Damit verfügt sie in Thüringen nur noch über einen Marktanteil von 34 Prozent. Die Zahl der hier Beschäftigten sank auf 330, im vergangenen Jahr waren es nach damaligen Angaben noch 570.
Ein Teil der Beschäftigten sei über Altersteilzeitregelungen ausgeschieden, andere zum Konkurrenten Abellio gewechselt, hieß es. Zudem sei die Arbeitszeit für ein Jahr abgesenkt worden. Die Tochter der niederländischen Staatsbahn fährt seit Dezember im Saale-Südharz-Netz. Die mit dessen Verlust verbundenen Rückgänge bei Wartungsaufträgen in der 2006 neu erbauten DB-Werkstatt in Erfurt hätten größtenteils kompensiert werden können, hieß es. dpa/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.