Asylunterkunft in Aue mit Molotowcocktails beworfen
Zeugen beobachten offenbar zwei Täter auf der Flucht
Aue. Unbekannte haben im sächsischen Aue (Erzgebirgskreis) in der Nacht zu Montag eine Flüchtlingsunterkunft mit Brandsätzen beworfen. Die mit brennbarer Flüssigkeit präparierten und angezündete Gläser seien jedoch vor dem Gebäude auf einer Wiese gelandet und erloschen, teilte die Polizei am Montag mit. Verletzt wurde bei der Attacke glücklicherweise niemand.
Zeugen hätten zwei Täter beobachtet, die mit Fahrrädern unterwegs gewesen seien, hieß es weiter. Das Operative Abwehrzentrum der Sächsischen Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Ein politisch motivierter Hintergrund der Tat werde nicht ausgeschlossen. Zudem wird nach weiteren Augenzeugen gesucht. Aue und die sächsische Ergebirgsregion gelten als Schwerpunktgebiet für rechtsradikale Aktivitäten.
Erst vor einer Woche hatten Unbekannte im nur 30 Kiometer entfernten Zwickau Molotowcocktails auf eine Flüchtlingsunterkunft geworfen. Dabei wurde ein Bewohner leicht verletzt. Der Wachschutz hatte den Brand bemerkt und konnte das Feuer rasch löschen. Laut Polizei blieb es bei Rußschäden im Gebäude. Zur Zeit des Anschlags waren 15 Asylbewerber im Haus. Ein 36-Jähriger rutschte beim Verlassen des Gebäudes aus und zog sich Schnittverletzungen an der Hand zu. Agenturen/nd
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