Unterirdisch geplant

Grit Gernhardt ärgert sich über die Kurzsichtigkeit bei der Energiewende

  • Grit Gernhardt
  • Lesedauer: 1 Min.

Zu langsam, zu teuer, schlecht geplant. Diese Vorwürfe erheben Umweltaktivisten, wenn es um die längst nicht vollendete Energiewende geht. Neuestes Beispiel: Erdkabel statt überirdischer Stromtrassen sollen den im Norden produzierten Windstrom in den Süden leiten. Vom landschaftlichen Standpunkt aus haben erstere zwar unbestreitbar Vorteile, allerdings bleiben sie mit Unwägbarkeiten behaftet, weil die Erfahrung mit ihnen fehlt.

Klar ist nur: Es wird teurer - für die Stromkunden. Und es dauert länger. Erst 2025 sollen die dringend benötigten Stromautobahnen fertig sein. Zu diesem Zeitpunkt werden die letzten deutschen AKW bereits seit drei Jahren stillstehen - und die südlichen Bundesländer auf den nördlichen Strom angewiesen sein. Unvorhergesehene Widrigkeiten könnten den offiziellen Zeitplan auch noch gänzlich umschmeißen.

Nun rächt sich, dass die Energiewende schlecht geplant ist: Hätte man die Bedenken vieler Bürger ernst genommen und die laut Umfragen besser gelittenen Erdkabel gleich eingeplant, wäre ein teurer und langwieriger Zwischenschritt vermieden worden. Und hätte man statt auf Megatrassen auf dezentralisierte Energieversorgung gesetzt, wären viele Kabel nicht notwendig geworden, weder unter noch über der Erde. Das würde sich zudem positiv auf die Stromrechnung auswirken.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.