Polizist von Mordverdacht an Freddie Gray freigesprochen

Gericht in Baltimore sieht keine Hinweise für Verschulden eines beteiligten Polizistens / 25-Jährige Schwarze zog sich im Polizeigewahrsam tödliche Verletzungen zu

  • Lesedauer: 1 Min.

Baltimore. Rund ein Jahr nach dem Tod des Schwarzen Freddie Gray in Polizeigewahrsam hat am Donnerstag ein Gericht in Baltimore einen unter Mordverdacht stehenden Polzisten freigesprochen. Der Beamte Caeser Goodson fuhr den Wagen, in dem Gray transportiert wurde und sich vermutlich die tödlichen Verletzungen am Genick zuzog.

Der 25-jährige Gray hatte im April 2015 nach seiner Festnahme im Polizeigewahrsam schwere Rückenverletzungen erlitten, war ins Koma gefallen und eine Woche später gestorben. Sein Tod löste in der Ostküstenmetropole tagelange Proteste und schwere Unruhen aus.

Staatsanwalt Michael Schatzow hatte zu Beginn des Verfahrens nach Angaben von Reportern vor Ort erklärt, Gray habe sich die Verletzungen durch eine grobe Fahrweise zugezogen. Er sei schutzlos gewesen. Der Staatsanwalt beschuldigte Goodson, das in Kauf genommen zu haben. »Er wusste, dass Gray verletzt wurde.« Dieser Argumentation folgte Richter Barry Williams allerdings nicht.

Es war der dritte Prozess gegen einen der Beteiligten. Der erste endete wegen unklärbarer Verfahrensfragen ergebnislos, der zweite ohne Schuldspruch. Insgesamt müssen sich in dem Fall sechs Polizisten in getrennten Verfahren verantworten.

Bereits zu Beginn des Prozesses war von Beobachtern für den Fall eines Freispruchs vor weiteren heftigen Protesten gewarnt worden. Agenturen/nd

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