Kurrzeitig Surrealist

Yves Bonnefoy gestorben

  • Lesedauer: 1 Min.

Der französische Dichter Yves Bonnefoy, der wiederholt für den Literatur-Nobelpreis im Gespräch war, ist im Alter von 93 Jahren gestorben. Der Verfasser von mehr als hundert Büchern sei am Freitag gestorben, teilte am Samstag das Collège de France mit, an dem er Ehrenprofessor war.

Bonnefoys Lyrikbände wie »Du mouvement et de l'immobilité de Douve« (1953, »Douve in Bewegung und reglos«) und »Les Planches courbes« (2001, »Die gebogenen Planken«) fanden auch in Italien, Deutschland, der Schweiz und den USA Verbreitung.

Die Lyrik nehme in der modernen Bildung »nicht den Platz ein, den sie verdient«, beklagte Bonnefoy einmal. In Frankreich machte er sich auch als Shakespeare-Übersetzer einen Namen.

Bonnefoy wurde am 24. Juni 1923 als Sohn eines Bahnarbeiters und einer Grundschullehrerin geboren. Er studierte Mathematik und Philosophie. In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg schloss er sich kurz der Bewegung der Surrealisten an, ging dann aber andere Wege, etwa in der Künstlerbewegung Cobra, mit dem Schriftsteller Paul Celan und dem Maler Victor Brauner. AFP/nd

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.