Pekings Ton wird rauer
Drohungen folgen Manöver im Südchinesischen Meer
Peking. Mit Militärmanövern und Bomberflügen im Südchinesischen Meer unterstreicht China seine Drohungen in Richtung USA und Philippinen. Die USA wurden vor »Provokationen« gewarnt. Auch drohte China den Philippinen mit einer Konfrontation, falls es auf einer Umsetzung des jüngsten Urteils des internationalen Schiedshofes in Den Haag beharren sollte, wonach die weit reichenden chinesischen Ansprüche in dem Seegebiet ohne rechtliche Grundlage sind.
Die neuen Militärübungen begannen am Dienstag in einem Gebiet östlich der Südspitze der südchinesischen Insel Hainan, das bis Donnerstag jeweils am Tage für die Schifffahrt gesperrt wurde. Die Einfahrt sei während der Übungen »verboten«, teilte Chinas Meeresverwaltung mit. Die Ankündigung erfolgte während des bereits länger geplanten Besuchs von US- Marinechef Admiral John Richardson.
China erhöhte auch den Druck auf die Philippinen: Außenminister Wang Yi habe gewarnt, dass die Länder »auf eine Konfrontation zusteuern« könnten, wenn Manila die Umsetzung des Schiedsspruchs anstrebe, sagte der philippinische Außenminister Perfecto Yasay im Fernsehen. Der chinesische Außenminister habe Gespräche angeboten, allerdings »unter Außerachtlassung« des Urteils. Er habe das abgelehnt, sagte Yasay. Das Angebot wurde am Wochenende am Rande des Asien-Europa-Gipfels in der Mongolei vorgebracht. Die Philippinen hatten den Schiedshof in Den Haag angerufen, der Chinas Gebietsansprüche auf ganzer Linie zurückwies. Peking erkennt die Entscheidung allerdings nicht an und besteht weiter darauf, dass es die Hoheit über mehr als 80 Prozent des Gebietes habe. dpa/nd
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