Kolumbien: 2016 schon 35 Menschenrechtsaktivisten getötet
Bericht von Somos Defensores: Mehr als 300 Aktivisten werden Opfer von gewaltsamen Übergriffen
Berlin. Seit Jahresanfang sind mach Angaben von Aktivisten in Kolumbien 35 Menschenrechtler getötet worden. 30 von ihnen seien von Auftragsmördern umgebracht worden, teilte die Nichtregierungsorganisation Somos Defensores mit. Die meisten Morde wurden demnach in den Provinz Cauca im Westen und im nordwestlichen Antioquia verübt. Im ersten Halbjahr 2015 waren den Angaben zufolge 34 Aktivisten getötet worden.
Laut dem Bericht wurden insgesamt 314 Menschenrechtsaktivisten in den ersten sechs Monaten 2016 Opfer von gewaltsamen Übergriffen und damit 21 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Mehrzahl der Betroffenen treten für die Rechte der indigenen Bevölkerung, von Schwarzen und Bauern ein oder kämpfen für die Interessen ihrer Gemeinde.
Als Hauptverantwortliche der Angriffe gelten nach Angaben von Somos Defensores kriminelle Banden, die sich aus ehemaligen Paramilitärs rekrutieren. Kolumbien wird seit Jahrzehnten von einem bewaffneten Konflikt zwischen linken Rebellen, Paramilitärs, Drogenmafia und Armee erschüttert. Mehr als 260.000 Menschen wurden getötet, 6,9 Millionen weitere wurden vertrieben. Die größte Guerilla des Landes, die Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens Farc, verhandeln derzeit mit der Regierung über ein Friedensabkommen, das in Kürze unterzeichnet werden soll. AFP/nd
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