Zwei Tote bei Großbrand in Bochumer Krankenhaus

180 Patienten weger Feuer in der Bergmannsheil-Klinik evakuiert / 15 Menschen teilweise schwer verletzt

  • Lesedauer: 2 Min.

Bochum. Bei einem Großbrand in einem Bochumer Krankenhaus sind in der Nacht zum Freitag mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. 15 Menschen wurden nach offiziellen Angaben verletzt, 3 von ihnen schwer. Die Feuerwehr kämpfte stundenlang gegen die Flammen in der bekannten Klinik Bergmannsheil. Das Feuer war im sechsten Stock in einem Patientenzimmer der Abteilung zur Behandlung von Infekten ausgebrochen. Die Brandursache war zunächst unklar.

Einer der beiden Toten sei in dem Zimmer untergebracht gewesen, in dem das Feuer ausgebrochen war, sagte der Ärztliche Direktor der Klinik, Thomas Schildhauer, am Freitagmorgen vor Journalisten. Ein weiteres Opfer habe in einem Nachbarzimmer gelegen. Es seien auch bettlägerige Patienten versorgt worden.

Die Flammen breiteten sich innerhalb weniger Minuten aus und griffen vom sechsten Stock auch auf die siebte und achte Etage sowie auf das Dachgeschoss über. Auch die Feuerwehr war von dem Ausmaß überrascht, als sie am Einsatzort eintraf. »Das Brandereignis war viel weiter fortgeschritten, als zu vermuten war«, sagte Gottfried Wingler-Scholz von der Bochumer Feuerwehr. Teils sei hinter den Menschen, die sich an Fenstern bemerkbar machten, schon der Feuerschein zu sehen gewesen. Die Feuerwehr rechnete damit, den ganzen Tag über im Einsatz zu sein, um letzte Glutnester zu löschen.

Augenzeugen berichteten von einem komplett zerstörten Dach. Wegen der enormen Hitze des Feuers seien Fenster und Möbel geschmolzen. Mehr als 150 Feuerwehrleute waren am frühen Morgen im Einsatz. Unterstützung kam von Feuerwehren aus Dortmund, Gelsenkirchen und Herne sowie Helfern des Technischen Hilfswerks Bochum. Anwohnern wurde empfohlen, wegen der Rauchentwicklung Fenster und Türen geschlossen zu halten.

Das Feuer war gegen 2.35 Uhr ausgebrochen. In dem betroffenen Gebäude waren zuletzt 180 Patienten untergebracht, 100 von ihnen wurden vorzeitig entlassen, um die Lage zu entspannen. Weitere 80 Patienten werden hausintern verlegt. Das Krankenhaus sei aber nicht in der Notfallversorgung eingeschränkt, sagte Schildhauer. »Es sind keine Operationsbereiche betroffen.« Das Universitätsklinikum Bergmannsheil mit rund 650 Betten ist eines der größten Krankenhäuser im Ruhrgebiet.

Ein Bettenlager könnte das Ausmaß des Feuers verstärkt haben, sagte NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) bei einem Besuch am Brandort in Bochum. »Das muss man jetzt klären, das ist die erste Information, dass in einem Geschoss darüber eben halt Betten gelagert wurden.« dpa/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.