Kommunist gewürdigt
Ehrung in Frankreich
Am kommenden Samstag wird in Frankreich mit der feierlichen Einweihung seiner restaurierten Grabstätte des deutschen Kommunisten und Antifaschisten Alfred Benjamin gedacht. Bereits im März 1933 von den Nazis verhaftet, durchlitt er die KZ Ulmer Höhe und Esterwegen. Nach seiner Entlassung war er im niederländischen und dann französischen Exil antifaschistisch aktiv. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges in Frankreich als »feindlicher Ausländer« interniert, gelang es ihm noch, seine Lebensgefährtin Dora Davidsohn zu heiraten. Im August 1942 floh er aus dem Arbeitslager in Chanac und verunglückte tödlich bei dem Versuch, in die Schweiz zu wechseln. Dora Benjamin (spätere Schaul) wurde Mitglied der Résistance. Ihr größtes Verdienst war die Erstellung einer Liste aller Gestapoangehörigen von Lyon, auf der auch erstmals der Name Klaus Barbie auftauchte und die 1942 von BBC öffentlich gemacht worden ist.
Obwohl in Frankreich die Würdigung deutscher Antifaschisten, einschließlich Kommunisten, nicht unüblich ist, begrüßte Sohn Peter Schaul die bevorstehende Ehrung »gerade in diesen Tagen, in denen in ganz Europa wieder jene Kräfte aktiv werden, die mit Hetze Hass und Zwietracht schüren und damit die Gefahr eines erstarkenden Faschismus heraufbeschwören«. Gegenüber »nd« sagte der 71-Jährige: »Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass Menschen wie Alfred Benjamin, der seinen Einsatz mit dem Leben bezahlt hat, in unserem Nachbarland nicht vergessen sind.« nd
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