»Straßengezwitscher« für Demokratiepreis nominiert
Hauptpreis der Amadeu Antonio Stiftung mit 5000 Euro dotiert / Aktivisten nach eigener Aussage in Dresden von Polizist als »Zeckenpresse« beschimpft
Dresden. Das Twitterprojekt »Straßengezwitscher« zum Thema Asyl und Integration ist für den Sächsischen Förderpreis für Demokratie nominiert. Insgesamt seien sechs Initiativen ausgewählt worden, teilte die auslobende Amadeu Antonio Stiftung am Mittwoch in Berlin mit. Der Hauptpreis (5000 Euro) und mehrere Anerkennungspreise (je 1000 Euro) sollen am 8. November in Dresden übergeben werden. Die Laudatio hält Thomas Fischer, Vorsitzender Richter am Bundesgerichtshof.
Der Preis, der in diesem Jahr zum zehnten Mal verliehen wird, würdigt herausragendes Engagement von Initiativen und Kommunen gegen Rechtsextremismus, für Menschenrechte und eine demokratische Kultur in Sachsen. Für die Auszeichnung hatten sich 76 Initiativen, Projekte und Kommunen beworben.
Unter den Nominierten sind den Angaben zufolge auch die Werkstatt »Courage« für demokratische Bildungsarbeit e.V. in Sachsen, der CSD Dresden mit einem Projekt für Flüchtlinge, die Flüchtlingshilfe Königshain-Wiederau, der Jüdische FrauenVerein Dresden e.V. mit einem Zeitzeugenprojekt und das Theater der Jungen Welt in Leipzig.
Ausgelobt wird der Preis von der Amadeu Antonio Stiftung, der Freudenberg Stiftung, der Sebastian Cobler Stiftung und der Stiftung Elemente der Begeisterung. 2015 ging der Hauptpreis an die westsächsische Bürgerinitiative »Gesicht zeigen« - Netzwerk für demokratisches Handeln.
Das Team von »Straßengezwitscher« hatte am Montag während der Einheits-Feierlichkeiten und Proteste in Dresden erklärt, von einem Polizisten als »Zeckenpresse« beschimpft worden zu sein. epd/nd
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