Der neue Ausgleich

Finanzschwache Länder werden ab 2020 vom Bund stärker unterstützt 16 Ministerpräsidenten sehen sich vorerst als Gewinner

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Nach zähen Verhandlungen haben sich Bund und Länder auf eine Neuregelung des Länderfinanzausgleiches verständigt. Über das Ergebnis zeigten sich die Landesregierungen am Freitag erfreut: Der Bund wird sich stärker am Ausgleich zwischen wohlhabenderen und wirtschaftlich schwächeren Bundesländern beteiligen als bisher. Ab 2020 sollen jährlich rund 9,5 Milliarden Euro aus dem Bundeshaushalt dafür verwendet werden. Ein Teilbetrag von 1,4 Milliarden wird »dynamisiert«, soll also an die Wirtschaftsentwicklung angepasst werden und nach den zugrunde liegenden Projektionen jährlich steigen.

Damit kommt die Bundesregierung der gemeinsamen Position entgegen, auf die sich die Landesregierungen bereits im vergangenen Dezember einstimmig geeinigt hatten. Ursprünglich wollte Finanzminister Wolfgang Schäuble einen Festbetrag von jährlich maximal 8,5 Milliarden Euro zahlen. Die Drohung von »Geberländern« wie Bayern, gegen den Länderfinanzausgleich verfassungsgerichtlich vorzugehen, ist damit vom Tisch. Die neue Regelung soll zunächst bis 2030 gelten.

Im Gegenzug haben sich die Länder prinzipiell mit einer Liste von Vorhaben der Bundesregierung einverstanden erklärt, deren Details am Freitag zunächst unklar blieben und die erst noch ausgehandelt werden müssen. So sollen die Kompetenzen des Stabilitätsrats gestärkt werden, der über die Länderhaushalte wacht. Die Bundesregierung konnte sich auch mit ihrer Forderung nach einer bundeseigenen Infrastrukturgesellschaft durchsetzen, die Investitionen ins Fernstraßennetz bündeln soll. Bisher gibt der Bund das Geld, fürs Planen, Bauen und den Erhalt sind die Länder zuständig. Um die Vereinbarungen umzusetzen, sind laut Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer »in vielen Punkten« Grundgesetzänderungen nötig. vs Seite 5

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.