• Kultur
  • Buchmesse Frankfurt/Main

In der Bücherflut

  • Irmtraud Gutschke
  • Lesedauer: 2 Min.

Der Leuchtturm »Eierland« auf der holländischen Insel Texel misst 35 Meter. Würde man alle Neuerscheinungen aufeinanderschichten, die 2015 auf den deutschen Buchmarkt kamen (von jedem Titel nur ein Exemplar), wäre eine Höhe 2300 Metern erreicht. Wenn so ein Bücherstapel ins Rutschen käme ...

Voller Begeisterung und dann auch wieder wie erschlagen von der Fülle können sich Besucher der Frankfurter Buchmesse fühlen, wenn sie, zu Entdeckungen bereit, durch die Hallen flanieren. Zur deutschen Verlagsproduktion kommt ja noch die internationale hinzu.

Einem jungen Bibliothekar in Auswahlnöten hat der niederländische Autor Frans Kellendonk (1951-1990) einen einleuchtenden Vergleich in den Mund gelegt: »Während die Lichtrezeptoren in der Netzhaut pro Sekunde zweihundert Millionen Informationseinheiten aufnehmen«, stehen »dem Sehnerv höchstens eine Million Fasern für deren Verarbeitung zur Verfügung«, weshalb nur ein Bruchteil der »von den Sinnen aufgenommenen Informatio-nen ... ans Hirn weitergeleitet« werden könne. Wie aber filtert man die Wahrnehmung von Büchern? »Buchstabe und Geist« nannte Kellendonk seine »Spukgeschichte«, die - auch wir hatten eine Qual der Wahl - für jene ausgezeichneten Bücher stehen möge, die dennoch außerhalb dieser Beilage bleiben. In der Ausgabe vom 20. Oktober bekommt Frans Kellendonk eine große Rezension.

Denn zum Messethema »Niederlande & Flandern« ist viel zu sagen. Rund 430 Neuerscheinungen aus 130 Verlagen sind angekündigt, viel Hochkarätiges darunter. Wer auf diesen Bücher-Leuchtturm steigt, dem ist ein weiter Blick gewiss.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.