Auf der Suche nach dem würdigen Leben

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Bis in heutige Generationen hinein sind die Spuren tief, die der Völkermord an den Sinti und Roma durch die Nazis hinterlassen hat. Überlebende wurden auch nach dem Ende der faschistischen Diktatur um ihre Würde und in vielen Fällen um ihre Entschädigung gebracht. Erst in den 80er Jahren endete die staatliche Diskriminierung, gesellschaftlich ist sie noch lange nicht erledigt. Teil zwei einer Filmreihe im Kino Arsenal (Potsdamer Straße 2, Mitte) fragt an diesem Donnerstag, wie sich Roma und Sinti von fremden Zuschreibungen lösen und ihre eigene Identität finden können. In dem Film »Brass on Fire - Iag Bari« zieht eine Romakapelle aus Rumänien durch die Welt. Das Werk führt zu den Ursprüngen einer vitalen Musikkultur der ländlichen Roma am östlichen Rand Europas.

Mit der heutigen Ausgrenzung von Roma und Sinti setzt sich auch das Theaterprojekt »The Journey/DROM« (Foto) auseinander. Die kollaborative Performance von Künstlerinnen und Künstlern aus Serbien, Ungarn, Rumänien und Deutschland thematisiert die Strecke von der nordserbischen Stadt Novi Sad bis nach Berlin, die für viele Roma aus Balkanregionen der einzige Weg aus systematischer Ausgrenzung und Armut war. Seit der politischen Einstufung der Balkanstaaten als »sicher« ist ihre Chance auf Asyl in Deutschland dahin. Jetzt stehen viele vor der Frage, wie ein würdiges Leben zwischen Perspektivlosigkeit und Ablehnung in Deutschland möglich ist. Das Stück ist an diesem Donnerstag und am Sonntag um 20 Uhr im ehemaligen Stummfilmkino Delphi zu sehen (Gustav-Adolf-Straße 2, Prenzlauer Berg). Am Freitag (20.30 Uhr) gastiert das Ensemble im Maxim-Gorki-Theater am Festungsgraben (Mitte). nd Foto: Nihad Nino Pusija

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