Folter und Mord: Amnesty erhebt Vorwürfe gegen irakische Streitkräfte

  • Lesedauer: 1 Min.

Bagdad. Irakische Sicherheitskräfte sollen nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International mehrere Menschen nahe Mossul hingerichtet haben. Bewaffnete Männer in Polizeiuniformen hätten bis zu sechs Menschen kaltblütig erschossen, berichtete Amnesty am Donnerstag. Einige Opfer seien vorher gefoltert worden. Die Sicherheitskräfte hätten ihnen Verbindungen zur Terrormiliz Islamischer Staat (IS) vorgeworfen. »Die irakischen Behörden müssen umgehend gründliche und unabhängige Untersuchungen dieser Vorfälle durchführen«, forderte die stellvertretende Direktorin des Amnesty-Büros in Beirut, Lynn Maalouf. Die Regierung müsse alle Personen vom Dienst suspendieren, die im Verdacht stünden, Kriegsverbrechen begangen zu haben. Maalouf befürchtet, dass sich ähnliche Vorfälle im Zuge der Offensive auf die IS-Hochburg Mossul wiederholen könnten. Nach Informationen von Amnesty ereigneten sich die Vorfälle südlich von Mossul. Mehrere Bewohner befreiter Orte seien gefesselt oder mit Kabeln und Gewehrkolben geschlagen worden, bevor einige erschossen worden seien. Teilweise seien ihre Leichen verstümmelt oder mit verbundenen Augen aufgefunden worden. Die Getöteten seien allesamt ohne Autopsie beigesetzt worden. dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.