Ungarn: Festnahmen bei Razzien gegen militante Neonazis

Schusswaffen und Munition sichergestellt / Einsatz verlief gegen »Ungarische Nationale Front« (MNA)

  • Lesedauer: 2 Min.

Budapest. Die ungarische Anti-Terror-Einheit TEK hat bei landesweiten Razzien gegen militante Neo-Nazis elf Personen vorläufig festgenommen sowie Schusswaffen und Munition sichergestellt. Der Zugriff erfolgte gegen Zellen der sogenannten Ungarischen Nationalen Front (MNA) in Budapest und sieben weiteren Ortschaften des Landes. Das berichteten ungarische Medien am Mittwoch unter Berufung auf die Polizei.

Gegen zwei der Festgenommenen wurde Untersuchungshaft beantragt. Die Behörden ermitteln wegen gruppenbezogener Gewalt und illegalen Waffenbesitzes.

Bereits Ende des Vormonats hatte die Polizei den MNA-Führer Istvan Györkös verhaftet. Bei der Razzia in seinem Haus in Böny bei Györ (Westungarn) hatte der militante Neonazi einen Polizisten erschossen. Die Polizeiaktionen gegen die MNA stehen nach Behördendarstellung in einem Zusammenhang mit dem Bombenanschlag am 24. September in der Innnenstadt von Budapest, bei dem zwei Polizisten schwer verletzt worden waren.

Der mutmaßliche Täter war wenige Tage vor der Verhaftung von Györkös gefasst worden. Welche Art von Zusammenhang zwischen dem Bombenleger und der Neonazi-Organisation bestehen soll, führte die Polizei nicht aus.

Die MNA war rund 20 Jahre lang aktiv, ohne dass sich die Behörden groß um sie gekümmert hätten. Auf dem Landgut von Györkös bei Györ veranstaltete sie Wehrsport-Übungen, die auch von deutschen Neonazis besucht wurden. dpa/nd

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal