Schwör betrogen
Kurt Stenger über die Abgaswerte bei neuen Automodellen
Es ist eine durchaus knifflige Aufgabe für die Ingenieure in der Autoindustrie: Aus Klimaschutzgründen sollen laut EU-Vorgaben neue Wagen immer weniger CO2 emittieren. Allerdings ist bei Verbrennungsmotoren die Energieeffizienz weitgehend ausgereizt und man möchte nicht rütteln an der verfehlten Strategie, immer leistungsstärkere Gefährte mit immer mehr Technik-Schnickschnack zu bauen. Doch dem Ingeniör ist bekanntlich nichts zu schwör - man schickt immer besser manipulierte Einzelstücke für die verlangten Tests auf den Rollenprüfstand, während die »echten« Autos seit Jahren nicht mehr klimaverträglicher werden. Werbung und PR der Autokonzerne verkaufen den Betrug als Realität.
Längst aber lässt sich nachweisen: Bei jeder neuen Modellreihe der Hersteller steigt die Diskrepanz zwischen Test und Wirklichkeit sprunghaft an. Sprich, die Konzerne werden immer einfallsreicher beim Manipulieren. Es geht der Industrie ganz offensichtlich nur um die Erfüllung gesetzlicher Vorgaben auf dem Papier, während ihr der Klimaschutz schnurzpiepegal ist. Eigentlich müssten staatliche Kontrolleure und der Gesetzgeber hier streng eingreifen, wie dies in den USA gegen VW der Fall ist, doch hierzulande deckt man aus Sorge um die Arbeitsplätze in der Autoindustrie die immer dreisteren Betrügereien.
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