VW baut auf digital und Elektroautos
In Niedersachsen könnten 17 500 Stellen wegfallen
Wolfsburg. Mit digitalen Mobilitätsdiensten und einem beschleunigten Ausbau der Elektromobilität sucht Volkswagen wieder Anschluss an die Weltspitze. VW-Kernmarkenchef Herbert Diess will die ertragsschwache Hauptsparte des Konzerns so für den Wandel in der Autoindustrie wappnen. Auch der US-Markt soll zurückerobert werden, erklärte Diess bei der Vorstellung der Unternehmensstrategie »Transform 2025+« am Dienstag in Wolfsburg.
Bei seiner Neuausrichtung setzt Volkswagen unter anderem auf eine digitale Plattform. Bis zu 80 Millionen Nutzer sollen dem Unternehmen bis zum Jahr 2025 einen Jahresumsatz von einer Milliarde Euro einbringen. Die Plattform soll ein »digitales Ökosystem« werden, das vom Parken bis zum Fahren Mehrwertangebote rund um die Mobilität bietet.
Diess bekräftigte zudem, die Kernmarke solle 2025 Weltmarktführer bei der E-Mobilität sein: »Mit Transform 2025+ haben wir den größten Veränderungsprozess in der Geschichte unserer Marke angestoßen.«
Die Strategie sieht drei Phasen vor. Nach der Sanierung des Kerngeschäfts will Volkswagen ab 2020 führender und profitabler Elektroautohersteller mit einer operativen Umsatzrendite von vier Prozent werden. Spätestens ab 2025 will der Konzern eine Million Elektroautos pro Jahr verkaufen. Das Markenimage in den USA, aber auch in Lateinamerika soll zudem durch deutlich mehr SUV-Geländewagen abgesichert werden. Ab 2021 soll dann unter dem Motto »Electrify America« die lokale Produktion von Elektrofahrzeugen beginnen.
Die Strategie des Autokonzerns sieht zudem starke Einsparungen vor. VW müsse hier schnell wettbewerbsfähiger werden, sonst werde sich die finanzielle Lage in den kommenden Jahren verschärfen, warnte Diess. In der vergangenen Woche hatte das Unternehmen einen zwischen Vorstand und Betriebsrat ausgehandelten sogenannten Zukunftspakt vorgestellt. Dieser sieht die Streichung von weltweit bis zu 30 000 Jobs vor, davon 23 000 in Deutschland.
In Niedersachsen könnten laut Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) bis zu 17 500 Arbeitsplätze betroffen sein. Konkrete Zahlen seien auch davon abhängig, wie viele ältere Beschäftigte früher ausschieden, sagte Weil bei einer Regierungserklärung im Landtag in Hannover. dpa/nd
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