Protest beim Investor der »Cuvrybrache«

Unternehmer will statt Wohnraum teure Büroflächen bauen / Aktivistinnen statteten ihm einen Besuch ab

  • Jonathan Welker
  • Lesedauer: 2 Min.

25 AktivistInnen besuchten am Dienstag das »Hotel Amano« in Berlin-Mitte. Sie stürmten das Foyer des Hauses und machten mit Konfetti, Transparenten und Sprechchören auf ihr Anliegen aufmerksam. Die Anwesenden protestierten gegen den Besitzer des Hotels, der zugleich einer der Investoren ist, dem die »Cuvrybrache« in Berlin-Kreuzberg gehört.

Protest beim Investor der „Cuvrybrache“

Um die Cuvryvbrache, ein 12.000 Quadratmeter umfassendes Areal an der Cuvrystraße im Wrangelkiez, gibt es schon seit geraumer Zeit Streit. Zuletzt gab es öffentliche Auseinandersetzungen um die Räumung eines auf dem Areal befindlichen Camps von Wohnungslosen. Jetzt setzte sich der Investor über die Vorgaben des Berliner Senats hinweg. Dieser hatte für die ursprünglichen Pläne, das Grundstück mit Luxuswohnungen zu bebauen, eine Quote von 25 Prozent Sozialwohnungen festgesetzt. Das war dem Investoren-Konglomerat offensichtlich zu viel: Die aktuellen Pläne sehen vor, unter dem Namen »Cuvry-Campus« 40.000 Quadratmeter Bürofläche zu schaffen.

Laut den AktivistInnen vom Bündnis »Zwangsräumung verhindern« seien aber weder teure Wohnungen noch Büroflächen die Lösung für die Probleme im Stadtteil. »Wir brauchen händeringend bezahlbare Wohnungen«, so eine Teilnehmerin der Aktion. Die Mieten im Wrangelkiez steigen seit Jahren kontinuierlich, zwischen 2009 und 2016 kam es so nahezu zu einer Verdopplung der Preise bei Neuvermietungen.

Die Protestierenden zeigten sich zufrieden mit ihrer Aktion. Man müsse Investoren wie Süßkind zeigen, dass: »irgendwann auch mal Schluss ist«, so eine Aktivistin. Sara Walther vom Bündnis »Zwangsräumung verhindern« wies indes auf die grundlegende Problematik der steigenden Mieten hin: »Im Wrangelkiez, wie auch in anderen Berliner Innenstadtbezirken, braucht es Wohnungen, die sich Hartz-IV-Bezieher*innen und Menschen mit niedrigem Einkommen leisten können. Denn diese sind besonders von Verdrängung bedroht.«

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