Forscher für neue Armutspolitik
Köln. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln hat die Bundesregierung zur Armutsbekämpfung aufgefordert. Dazu sei eine »neu gestaltete Regionalpolitik« erforderlich, erklärte das Institut am Montag in Berlin. Von Armut seien besonders Städter betroffen. Offiziell gilt als arm, wer weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens zur Verfügung hat. Doch diese Formel greife zu kurz, kritisiert das IW, »denn das Leben ist nicht überall gleich teuer«. Für eine am Montag vorgestellte IW-Studie wurde daher der Wert, ab dem jemand als einkommensarm gilt, um die unterschiedlichen regionalen Preisniveaus bereinigt.
»Hierbei zeigt sich, dass vor allem Städte im Westen von Kaufkraftarmut betroffen sind.« Denn dort sei das Preisniveau deutlich höher. In Köln und Düsseldorf beispielsweise liege es rund zehn Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Die Bundesregierung sollte die Städte stärker darin unterstützen, wirtschaftliche Strukturprobleme zu verringern. Zudem sollten Alleinerziehende durch mehr Ganztagsbetreuung von Schülern unterstützt und Migranten über Sprachkurse gefördert werden. »Benachteiligte in Bildung, Arbeitsmarkt und Gesellschaft zu integrieren, ist die beste Anti-Armuts-Politik«, so IW-Wissenschaftler Christoph Schröder. epd/nd
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