Feuerattacke: Tatverdächtige stellen sich

  • Lesedauer: 2 Min.

Die Attacke auf einen Obdachlosen im U-Bahnhof Schönleinstraße ist offenbar aufgeklärt. Nach Angaben der Polizei befanden sich alle sieben tatverdächtigen Jugendlichen und jungen Männer am Dienstagmorgen in Polizeigewahrsam. Der stellvertretende Leiter der Pressestelle der Berliner Polizei, Thomas Neuendorf, sagte dem RBB-Hörfunksender »radioeins«, sechs von ihnen hätten sich selbst gemeldet. Ein Siebter sei festgenommen worden. Zivilfahnder der Polizei haben den Tatverdächtigen gestellt, hieß es auch in einer Pressemitteilung der Polizei.

Nach den Angreifern war seit dem zweiten Weihnachtsfeiertag öffentlich mit Bildern aus Überwachungskameras gefahndet worden. Neuendorf machte die sehr gute Qualität der Bilder für den schnellen Ermittlungserfolg verantwortlich. Nach seinen Worten sind die sieben Tatverdächtigen zwischen 15 und 21 Jahre alt. Der mutmaßliche Haupttäter sei ein 21-jähriger Mann.

Der Polizeisprecher sagte weiter, der erste Tatverdächtige habe sich bereits am Montagabend um 19.40 Uhr auf einer Polizeiwache gemeldet, die anderen kurze Zeit später. Alle würden nun von der zuständigen vierten Mordkommission vernommen.

Ein betrunkener Obdachloser war in der Nacht zum ersten Weihnachtsfeiertag im U-Bahnhof Schönleinstraße, der an Grenze der Bezirke Neukölln und Friedrichshain-Kreuzberg liegt, nur knapp einem Brandanschlag entgangen. Die Täter hatten Kleidungsstücke von ihm angezündet. Nur dem sofortigen Eingreifen mehrerer Zeugen war es zu verdanken, dass das 37-jährige Opfer nicht verletzt wurde. Auch ein U-Bahn-Fahrer war dem Opfer des Brandanschlags mit einem Feuerlöscher zu Hilfe geeilt. Die Polizei ermittelt jetzt wegen versuchten Mordes.

Gegen die mutmaßlichen Täter wurde am Dienstag Haftbefehl beantragt, erklärte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Eine Entscheidung dazu muss innerhalb von 24 Stunden erfolgen. Die Feuerattacke hatte bundesweit für Entsetzen gesorgt. epd/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.