Moskau lädt Syrien-Opposition ein
Russland will Gesprächsfaden der Astana-Konferenz nicht abreißen lassen
Moskau. Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat für diesen Freitag syrische Oppositionsgruppen zu Gesprächen nach Moskau eingeladen, jedoch offenbar keine Vertreter der bewaffneten Aufständischen. Lawrow sagte am Mittwoch vor russischen Abgeordneten, er habe »alle Vertreter der politischen Opposition, die nach Moskau kommen wollen, eingeladen«. Geplant sei, sie über die Ergebnisse der Syrien-Konferenz im kasachischen Astana zu informieren, erklärte Lawrow, dessen Äußerungen im Fernsehen übertragen wurden.
Eine Sprecherin des Außenministeriums äußerte sich nicht dazu, um welche Gruppen der immens zersplitterten syrischen Opposition es sich handelt. Ein Verhandlungsführer der bewaffneten Rebellen in Astana, Fares Bujusch, sagte indes, sie hätten keine Einladung erhalten. Er schloss aber nicht aus, sich nach Moskau zu begeben, sollte eine Einladung kommen.
»Das Problem ist nicht die Einladung, sondern das Thema der Diskussion«, sagte Bujusch der Nachrichtenagentur AFP in Istanbul, nachdem die Rebellen Astana verlassen hatten. »Wenn es ernst ist und wir über ein nationales Problem diskutieren, werden wir bis ans Ende der Welt gehen.« Schon zuvor waren syrische Oppositionelle von Moskau empfangen worden, jedoch bislang keine Vertreter der bewaffneten Aufständischen, die in Syrien Gebiete kontrollieren.
In Astana hatten am Montag und Dienstag indirekte Verhandlungen zwischen syrischen Rebellen und der syrischen Regierung stattgefunden, die von Russland, Iran und der Türkei initiiert worden waren. Dabei wurde eine Vereinbarung zur Überwachung der Waffenruhe in dem Bürgerkriegsland getroffen.
So soll in Astana ein Zentrum mit Experten eingerichtet werden. Dieses habe aber keinen Einfluss darauf, ob die Waffenruhe eingehalten werde, erklärte der Nahost-Experte Boris Dolgow von der Akademie der Wissenschaften in Moskau. »Hier werden lediglich objektive Daten gesammelt und an die Behörden ihrer Länder weitergeleitet.« Beobachter halten es nicht für ausgeschlossen, dass dies auch eine Reaktion auf die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte ist. Diese berichtet von Großbritannien aus. Agenturen/nd
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