Berliner Senatorin will intelligent nachverdichten

Katrin Lompscher: Mehr geförderte Wohnungen gefährden Stabilität von Quartieren nicht

  • Nicolas Sustr
  • Lesedauer: 2 Min.

Eine sozialere Ausrichtung der hauptstädtischen Wohnungspolitik ist das Ziel der neuen Berliner Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (LINKE) im rot-rot-grünen Senat. »Wenn wir die Wohnraumversorgung insbesondere für die Gruppen, die sich Marktmieten nicht leisten können, gewährleisten wollen, brauchen wir die städtischen Gesellschaften mit einer starken Ausrichtung auf diese Gruppen«, sagte sie im Interview mit »neues deutschland«. Das bedeute aber keine ausschließliche Orientierung auf diese Gruppen. Die Quoten seien gegenüber früheren Regelungen allerdings angehoben worden. »Aus meiner Sicht besteht dadurch keine Gefahr, dass wir die soziale Stabilität von Quartieren gefährden«, so Lompscher.

Lesen Sie das vollständige Interview in der Freitagausgabe des »nd«.

Auch künftig werde Wohnungsbau »nicht ohne private Akteure gehen«, sagte die Stadtentwicklungssenatorin. Das Berliner Modell der kooperativen Baulandentwicklung, mit dem bei Bebauungsplan-Projekten 30 Prozent der neuen Wohnungen als Sozialwohnungen errichtet werden eröffne die Möglichkeit, Private in die Strategie einer sozialen Stadtentwicklung einzubeziehen.

»Es ist völlig klar, dass wir durch intelligente Nachverdichtung mehr Wohnraum schaffen müssen, und den kann man nicht auf dem Mond bauen, sondern hier in der Stadt«, sagte die Senatorin. Akzeptanz für Bauvorhaben könne durch sorgfältige Planung geschaffen werden. Man müsse Anwohner »nicht nur frühzeitig informieren, sondern auch Möglichkeiten zum Mitgestalten schaffen«. Allerdings sei der Interessenkonflikt »nicht völlig auflösbar«.

Bei umstrittenen Nachverdichtungsprojekten wie in Friedrichshain-West nahe der Karl-Marx-Allee, die bereits in fortgeschrittenem Planungsstadium sind, hielte Lompscher es für »politisch auch nicht klug, alles infrage zu stellen«. »Und dort, wo es heftigen Diskussionsbedarf gibt, führe ich Gespräche und wir suchen nach für beide Seiten verträglichen Lösungen«, kündigte sie an.

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