Dresden: 1000 Antifaschisten protestieren gegen 650 Neonazis
Aufgeheizte Stimmung zum Jahrestag der Bombardierung / Zwei Nazi-Aufmärsche angemeldet / »Dresden Nazifrei« mobilisiert zu Gegenprotesten
Update 18.50 Uhr: Hunderte Antifaschisten protestieren gegen Fackelmarsch von 650 Neonazis
»Durchgezählt« hat auf dem extrem rechten Fackelmarsch bis zu 660 Neonazis gezählt. Es wurden extrem Rechte aus ganz Ostdeutschland gesichtet. Der Marsch wurde immer wieder von Protesten der GegendemonstrantInnen entlang der Route gestört. Die Polizei kontrolliert Kleingruppen. »Dresden Nazifrei« kündigt eine Spontandemonstration nach der Abschlusskundgebung in die Neustadt an.
Update 17.05 Uhr: 500 Neonazis am Haubtbahnhof
Die zweite Neonazi-Kundgebung des Tages in Dresden beginnt. Laut Beobachtern haben sich an die 1000 extrem Rechte zum Fackelmarsch am Hauptbahnhof versammelt, die Route ist öffentlich. Die Gegendemonstranten sind auf der »Dresden Nazifrei«-Kundgebung auf dem Friedrich-List-Platz bei der HTW versammelt. Mehrere Hundert Aktivisten versuchen sich an Blockaden.
Update 16.15 Uhr: Mehrere Hundert Neonazis sammeln sich am Hauptbahnhof
Zu dem von dem lokalen Rechten Maik Müller angemeldete Neonazi-Aufmarsch am Hauptbahnhof sammeln sich mehrere Hundert Teilnehmer. Zwischen den Antifaschisten und Neonazis kommt es zu Wortgefechten. Das Polizeiaufgebot am Hauptbahnhof ist groß.
Update 15.25 Uhr: Ittner-Demo läuft verkürzte Route
Der Neonazi-Aufmarsch durfte aufgrund der Blockaden nur eine stark verkürzte Route laufen. Den Gegenprotest beschreibt Polizeisprecher Thomas Geithner als »bunt und lautstark, wie man sich das eigentlich wünscht«. Das antifaschistische Bündnis »Dreden Nazifrei« ruft nun zu Protesten gegen den Aufmarsch der lokalen Neonazi-Szene um 16 Uhr vom Hauptbahnhof auf. Insgesamt waren am Mittag rund 1000 GegendemonstrantInnen unterwegs.
Update 14.40 Uhr: Antifa-Blockade auf Marienbrücke steht
AktivistInnen gelangten auf die Marienbrücke und versammeln sich dort mit musikalischer Begleitung. Der Route des Neonazi-Aufmarschs um Gerhard Ittner ist damit blockiert. Wie die »Dresdner Neuesten Nachrichten« berichten, prophezeit dieser derweil den Untergang der BRD und die Wiederauferstehung des Deutschen Reichs. Rund 100 Antifaschisten halten die Blockade.
Update 13.50 Uhr: Ittner-Aufmarsch bleibt klein
Wie von »Dresden Nazifrei« erwartet, bleibt der Neonazi-Aufmarsch um Gerhard Ittner mit rund 100 Teilnehmern recht klein. Darunter befinden sich laut Beobachtern Reichsbürger und Pegida-Anhänger. Über 200 Antifaschisten werden von der Polizei vor dem Sächsischen Landtag festgehalten und gelangen bislang nicht zu der Neonazi-Kundgebung.
Dresden: Aktivisten sammeln sich zu Neonazi-Blockaden
Dresden. Vor dem Jahrestag der Bombardierung Dresdens im Zweiten Weltkrieg ist die Stimmung in der Stadt aufgeheizt. Bei der Eröffnung eines weiteren umstrittenen Kunstprojektes vor der Semperoper kam es am Freitag zwar nur zu vereinzeltem Protest - und nicht wie Anfang der Woche bei der heftig kritisierten Aleppo-Bus-Installation vor der Frauenkirche zu Krawallen von Pegida-Anhängern. Angesichts zweier von Neonazis angemeldeter Demonstrationen am Wochenende ist die Polizei aber schon vor dem eigentlichen Jahrestag am Montag im Großeinsatz. Das Bündnis »Dresden Nazifrei« ruft zu Blockaden gegen die Aufmärsche auf.
Am Dienstag war Hilbert vor der Frauenkirche bei der Eröffnung des aus drei senkrecht aufgestellten Schrottbussen bestehenden »Monuments« des deutsch-syrischen Künstlers Manaf Halbouni noch von einem rechten Mob niedergeschrien und unflätig beschimpft worden. Das Friedensmahnmal erinnert an das Leid der Zivilbevölkerung in Aleppo. Am Freitagabend protestierten ein paar Dutzend Gegendemonstranten aus dem Pegida-Umfeld am Rande des Platzes. Bis auf einzelne Zwischenrufe, Trillerpfeifen oder ein mehrmals laut hupend vorbeifahrendes Auto blieb es aber ruhig.
Für Samstag haben Neonazis, die den Jahrestag seit Jahren ideologisch missbrauchen, zwei Demonstrationen in der Stadt angemeldet. Das Bündnis »Dresden Nazifrei« hatte mit Massenblockaden der Aufmärsche in den Jahren 2010 und 2011 Europas größten Neonazi-Demonstration beendet. Seither wird nur noch in der lokalen Nazi-Szene mobilisiert. Auch am Samstag will das Bündnis die Aufmärsche blockieren. Je nachdem, welche Route die Neonazis nehmen werden, rechnet Bündnissprecher Albrecht von der Lieth mit mehreren Hundert bis zu 2000 Gegendemonstranten. Zur Stunde sammeln sich die Aktivisten am Denkmal »Goldener Reiter« in Neustadt. Aktuelle Informationen über die Aufmärsche und die Gegenproteste twittert unter anderem der Account »Dresden Nazifrei« oder bei dem Live-Ticker der Dresdner Neuesten Nachrichten. mit Agenturen
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