Hausrecht gegen Presse?

1860 München

  • Lesedauer: 2 Min.

Auch nach anhaltender Kritik will der Fußball-Zweitligist TSV 1860 München an seiner restriktiven Medienpolitik festhalten. »Dabei schränken wir weder die Pressefreiheit noch die Meinungsfreiheit ein. Zudem ist es nicht unser Ziel, die Journalisten bei ihrer Arbeit zu behindern. Das Ziel des TSV 1860 München ist ein professioneller, fairer und von gegenseitigem Respekt geprägter Umgang«, teilte der Verein am Montag in einer Stellungnahme mit. Die falsche Wiedergabe von Informationen oder persönliche Angriffe wolle man nicht akzeptieren.

Der Bayerische Journalisten-Verband (BJV) hatte den Traditionsclub hart kritisiert. »Der Verein missbraucht das Hausrecht dafür, missliebige Berichterstattung zu unterbinden«, sagte Geschäftsführerin Jutta Müller. »Missliebige Meinungsäußerungen sind aus gutem Grunde hinzunehmen und vom Grundrecht auf Meinungsfreiheit geschützt.«

Eine rechtliche Handhabe sieht die Deutsche Fußball-Liga (DFL) nicht. Auf dem Trainingsgelände und im Stadion könnten Clubs Hausrecht ausüben, hieß es in einer Erklärung vom Montag. Die DFL appellierte allerdings an ein gutes Miteinander. »In den vergangenen Jahrzehnten hat sich im deutschen Profifußball auch bei kritischer Berichterstattung ein professionelles Miteinander von Clubs und Medien bewährt. Dies zeichnet die Bundesliga ebenso wie die 2. Bundesliga aus und sollte nicht in Frage gestellt werden«, hatte die DFL mit Bezug auf die Konflikte zwischen den »Löwen« und einigen Medien erklärt. Für die Zweitliga-Partie gegen den FC St. Pauli (1:2) am Sonnabend hatten die Löwen einer Journalistin die Akkreditierung verweigert. dpa/nd

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