Familienbetrieb Bantelmann kann bleiben

Eigentümer geben traditionellem Haushaltswarenladen neuen Mietvertrag

  • Johanna Treblin
  • Lesedauer: 2 Min.

Bantelmann kann bleiben. Die Eigentümerfirma S Immo hat dem Familienbetrieb in der Wrangelstraße in Kreuzberg nun doch einen neuen Mietvertrag angeboten. Immerhin drei Jahren können Alexandra Lack und Mesut Eymir nun ihren Haushaltswarenladen weiter betreiben. Das teilte die Nachbarschaftsinitiative Bizim Kiez mit.

Eigentlich hätte Bantelmann, der seit 36 Jahren eine feste Größe im Kiez ist, Ende dieses Monats schließen sollen. Der Mietvertrag war ausgelaufen. Doch die österreichischen Eigentümer haben nun anders entschieden. Für Bizim Kiez ist klar: »Das ist nur passiert, weil sich die Nachbarn solidarisiert haben und die Mobilisierung im Bizim Kiez viele empörte Menschen jede Woche Samstag auf die Straße gebracht hat«, heißt es in einer Mitteilung. »Wenn wir alle zusammenhalten, können wir die Position der kleinen Gewerbetreibenden stärken und so sogar millionenschwere Immobilen-Firmen bewegen.« Auch das Bündnis »Zwangsräumungen verhindern« ist zufrieden: »Möglich gemacht hat das die Vernetzung der verschiedenen von Räumung bedrohten Projekte und der vielfältige Protest gegen Verdrängung im Kiez«, sagte Sprecherin Sarah Walter dem »nd«.

Doch nicht für alle hat der Protest zu einer guten Lösung geführt: Das seit 20 Jahren in der Reichenberger Straße ansässige Café Filou ist weiter von Räumung bedroht. Auch der Buchladen Kisch & Co. in der Oranienstraße soll ausziehen. Das Gewerbehaus in der Lausitzer Straße 10, in dem viele linke Projekte untergebracht sind, galt zwischenzeitlich als gerettet. Nun scheinen die Bedingungen, die der Eigentümer für den Erhalt stellt, allerdings kaum von den Mietern tragbar zu sein.

Deshalb geht der Protest weiter. Am 21. März laden Nachbarschaftsinitiativen zur nächsten Kiezversammlung ein. Auch im nahen Bezirk Neukölln wird demonstriert: Hier ist mit dem Kiezladen in der Friedelstraße 54 ein weiteres linkes Projekt bedroht. Nutzer und Nachbarn luden daher am Sonntag wieder zur Kiezversammlung vor dem Haus ein. Die Aktion soll wöchentlich fortgesetzt werden.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -