Familienbetrieb Bantelmann kann bleiben
Eigentümer geben traditionellem Haushaltswarenladen neuen Mietvertrag
Bantelmann kann bleiben. Die Eigentümerfirma S Immo hat dem Familienbetrieb in der Wrangelstraße in Kreuzberg nun doch einen neuen Mietvertrag angeboten. Immerhin drei Jahren können Alexandra Lack und Mesut Eymir nun ihren Haushaltswarenladen weiter betreiben. Das teilte die Nachbarschaftsinitiative Bizim Kiez mit.
Eigentlich hätte Bantelmann, der seit 36 Jahren eine feste Größe im Kiez ist, Ende dieses Monats schließen sollen. Der Mietvertrag war ausgelaufen. Doch die österreichischen Eigentümer haben nun anders entschieden. Für Bizim Kiez ist klar: »Das ist nur passiert, weil sich die Nachbarn solidarisiert haben und die Mobilisierung im Bizim Kiez viele empörte Menschen jede Woche Samstag auf die Straße gebracht hat«, heißt es in einer Mitteilung. »Wenn wir alle zusammenhalten, können wir die Position der kleinen Gewerbetreibenden stärken und so sogar millionenschwere Immobilen-Firmen bewegen.« Auch das Bündnis »Zwangsräumungen verhindern« ist zufrieden: »Möglich gemacht hat das die Vernetzung der verschiedenen von Räumung bedrohten Projekte und der vielfältige Protest gegen Verdrängung im Kiez«, sagte Sprecherin Sarah Walter dem »nd«.
Doch nicht für alle hat der Protest zu einer guten Lösung geführt: Das seit 20 Jahren in der Reichenberger Straße ansässige Café Filou ist weiter von Räumung bedroht. Auch der Buchladen Kisch & Co. in der Oranienstraße soll ausziehen. Das Gewerbehaus in der Lausitzer Straße 10, in dem viele linke Projekte untergebracht sind, galt zwischenzeitlich als gerettet. Nun scheinen die Bedingungen, die der Eigentümer für den Erhalt stellt, allerdings kaum von den Mietern tragbar zu sein.
Deshalb geht der Protest weiter. Am 21. März laden Nachbarschaftsinitiativen zur nächsten Kiezversammlung ein. Auch im nahen Bezirk Neukölln wird demonstriert: Hier ist mit dem Kiezladen in der Friedelstraße 54 ein weiteres linkes Projekt bedroht. Nutzer und Nachbarn luden daher am Sonntag wieder zur Kiezversammlung vor dem Haus ein. Die Aktion soll wöchentlich fortgesetzt werden.
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