Europa für alle
Linke Gruppen diskutieren in Rom
Anlässlich des 60-jährigen Jubiläums der Unterzeichnung der Römischen Verträge kommen in der italienischen Hauptstadt linke Gruppen und Organisationen zusammen. Bereits am Donnerstagabend begann eine Konferenz der italienischen Koalition La nostra Europa (Unser Europa), der Gewerkschaften und andere sozialpolitische Akteure angehören. Unter dem Namen »A Europe for the people and by the people« (Ein Europa für und von Menschen) lud das Netzwerk zu einer Debatte ein, deren Gäste auch der griechische Premierminister Alexis Tsipras und der Vorsitzende der Europäischen Linken, Gregor Gysi, waren.
Es sei »ein bedeutsames Treffen, um einer anderen Idee von Europa, die auf Rechten und Willkommenskultur beruht, eine Stimme zu geben«, schreiben die Veranstalter in ihrer Einladung auf Facebook. An der Debatte, die vom europäischen Netzwerk transform! europe unterstützt wurde, nahmen u.a. auch Vertreter der spanischen Linkspartei Izquierda Unida und der transnationalen Bewegung DiEM25 teil, die letztes Jahr vom ehemaligen griechischen Finanzminister Yanis Varoufakis gegründet wurde. Dies ist eine Überraschung. Schließlich gilt das Verhältnis zwischen Tsipras und Varoufakis seit dessen Rücktritt als nicht mehr das Beste. Doch wäre es zu früh, wegen der gemeinsamen Teilnahme bereits von einer Annäherung zu reden.
DiEM25 bewirbt für Samstagsabend in Rom eine eigene Veranstaltung. Da wird Varoufakis zusammen mit dem Politologen und Podemos-Mitbegründer Juan Carlos Monedero, der Grünen-Europaabgeordneten Ska Keller und dem Regisseur Ken Loach auftreten. »The Time of Courage« (Die Zeit der Courage) heißt die Veranstaltung. Dort will DiEM25 einen Reformplan vorstellen, in dessen Zentrum ein europäischer New Deal steht, der »schon morgen realisierbar sein könnte«, wie das Netzwerk schreibt.
Zumindest aber am Samstagmorgen werden sich die Teilnehmer beider Veranstaltungen treffen. Dann wollen sie gemeinsam unter dem Motto »Europa für alle« demonstrieren.
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