Kinder als Attentäter benutzt
UNICEF-Bericht über Praktiken der islamistischen Miliz Boko Haram
Köln. Die nigerianische Terrormiliz Boko Haram missbraucht nach UNICEF-Angaben immer mehr Kinder als Selbstmordattentäter. Allein in den ersten drei Monaten des Jahres seien in der Tschadsee-Region 27 Mädchen und Jungen als Sprengstoffattentäter in den Tod geschickt worden, hieß es in einem am Mittwoch in Köln veröffentlichten Bericht des UN-Kinderhilfswerks. Das seien bereits fast so viele Kinder gewesen wie im gesamten vergangenen Jahr, sagte Marie-Pierre Poirier, Regionaldirektorin für West- und Zentralafrika. Sie sprach vom »schlimmstmöglichen Einsatz von Kindern in einem Konflikt«.
Seit 2014 wurden dem Bericht zufolge insgesamt 117 Kinder - die meisten von ihnen Mädchen - in Nigeria, Niger, Kamerun und Tschad dazu gebracht, sich auf öffentlichen Plätzen zu sprengen. Die Entführung von mehr als 200 Schulmädchen aus einem Internat im nigerianischen Chibok vor drei Jahren sei kein Einzelfall gewesen. Boko Haram entführe systematisch Kinder, um die Terrorgruppe zu verstärken. epd/nd
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