Zwischenfall bei American Airlines
Flugbegleiter attackiert Mutter von Kleinkindern
San Francisco. Ein neuer Zwischenfall an Bord einer Passagiermaschine in den Vereinigten Staaten sorgt für Empörung. Diesmal ist eine Mutter mit zwei Kleinkindern betroffen.
Das bei Facebook ins Netz gestellte Video zeigt eine weinende Frau mit zwei Babys. Als ein männlicher Passagier sich einschaltet und der Frau zu Hilfe kommt, eskaliert ein Streit mit einem Flugbegleiter, wie das Video zeigt, das von einem weiteren Passagier aufgenommen wurde. Dieser schreibt, dass es um einen von der Frau mit an Bord genommenen Kinderbuggy gegangen sei. Der Flugbegleiter habe ihn der Frau »gewaltsam« entrissen und dabei fast eines der Kinder getroffen.
Erst kürzlich hatte der rabiate Rauswurf eines Passagiers aus einem überbuchten Flugzeug von United Airlines Schlagzeilen gemacht. Der neue Vorfall spielte sich am Freitag beim Besteigen eines Flugzeugs von American Airlines ab, das von San Francisco nach Dallas (Texas) fliegen sollte. Der Steward habe sich aggressiv verhalten, erzählte eine Passagierin der »New York Times«. Sie wollte der Frau helfen, der Flugbegleiter habe aber auch sie angebrüllt, sich aus dem Vorfall herauszuhalten. Das Video zeigt einen weiteren Fluggast, der sich erhebt, und den Steward zur Rede stellt. Es kommt zu einem hitzigen Wortgefecht.
American Airlines reagierte unverzüglich. In einer Stellungnahme entschuldigte sich die Fluggesellschaft. »Was wir auf diesem Video sehen, entspricht nicht unseren Werten und wie wir unsere Kunden behandeln.« Man »bedauere zutiefst« den Vorfall, der Flugbegleiter sei vom Dienst suspendiert. Die betroffene Passagierin und ihre Familie habe ein Upgrade für einen Erste-Klasse-Flug erhalten.
Nach dem brutalen Rauswurf eines Passagiers der Fluggesellschaft United Airlines in Chicago vor zwei Wochen verstrichen zunächst einige Tage, ehe sich die Airline entschuldigte. United-Airlines-Vorstandschef Oscar Munoz verstärkte den Ärger zunächst noch, indem er den Vorfall in einer ersten Reaktion zwar bedauerte, das Verhalten seiner Mitarbeiter aber verteidigte. Erst nachdem die Welle der Entrüstung immer größer wurde, gab Munoz eine richtige Entschuldigung für das Vorgehen ab.
Das Unternehmen hatte den Passagier gewaltsam aus der Kabine entfernen lassen, weil das Flugzeug überbucht war. Videos von dem Vorfall zeigten, wie Sicherheitsleute den Mann über den Boden des Kabinengangs zum vorderen Ausgang des Flugzeugs ziehen. Der 69-Jährige habe sich dabei die Nase gebrochen, zwei Zähne verloren und eine Gehirnerschütterung erlitten, sagte sein Anwalt später. dpa/nd
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