Meine Stadt
Auf dem Weg ins Stadtzentrum fahre ich an einem großen Spielplatz mit einer Rutsche vorbei. Ich sehe Bauarbeiter, die vor Baggern stehen. Irgendwann kommen dann die schönen Häuser mit den großen Gärten. Aber drum herum sind immer Zäune. Spielen kann ich da mit meinen Freunden und Freundinnen nicht.
Ich fahre gerne Fahrrad, aber die vielen Autos sind so laut und schnell. Und die Fahrradwege haben so viele Wurzeln drin, da holpert und stolpert man. Ich wünsche mir Straßen nur für mich und meine Fahrradbande. Manchmal sehe ich Menschen auf der Straße wohnen. Denen gehört bestimmt die Stadt. Die Bank ist ihr Schlafzimmer, der Park ihr Wohnzimmer und der Springbrunnen ihre Dusche. Glücklich sehen die aber nicht aus.
Meine Lieblingsorte sind die Schwimmhalle, der Bolzplatz und der Hinterhof von unserem Haus. Es ist schön rauszugehen, denn bei uns in der Wohnung ist es immer voll. Auch in unserem Wohnhaus sind immer so viele Menschen, die alle durcheinanderreden. Der Hof ist mir aber zu grau. Morgen nehme ich mir Kreide und male ihn bunt. Viele Orte in der Stadt kann ich nicht besuchen. Zum Beispiel das Flussufer mit den Enten, da darf man nicht mehr spielen. Oder den großen Erlebnispark. Der kostet einfach zu viel Geld, sagt mein Papa. Ohne Geld darf man oft nicht spielen, dafür sorgen die Zäune.
Mein Lieblingslied ist deswegen vom Grips Theater aus Berlin. Da singen Kinder nämlich: »Eines schönen Tages reißen wir die Zäune von den großen Gärten ein. Lassen alle Kinder rein! Das wird fein.« sn
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