Bützows Tornado-Narben verheilen

Mecklenburg-Vorpommern: Zwei Jahre nach dem großen Wirbelsturm wird nun auch der Rosengarten saniert

  • Lesedauer: 2 Min.

Bützow. Gut zwei Jahre nach dem verheerenden Tornado in Bützow in Mecklenburg-Vorpommern Landkreis Rostock) sollen in diesem Jahr die letzten Schäden beseitigt werden. Es gebe »noch eine Handvoll Häuser«, deren Dächer nur provisorisch gedeckt seien, sagt Bürgermeister Christian Grüschow (parteilos). Drei davon sollen jedoch ohnehin abgerissen werden, die Abrissanträge seien gestellt.

»Die Häuser, die jetzt noch beschädigt sind, waren auch vor dem Tornado schon in einem schlechten Zustand«, erklärt Grüschow. Beschädigte städtische Gebäude seien bereits alle repariert.

Am Abend des 5. Mai 2015 war ein Tornado durch die mecklenburgische Kleinstadt gefegt und hatte Schäden in Höhe von rund 40 Millionen Euro verursacht. Dächer wurden abgedeckt, Häuser schwer beschädigt, Hunderte Bäume umgeknickt und entwurzelt. Finanziell ist die Stadt vergleichsweise glimpflich davongekommen, sagt Grüschow. Nur 300 000 Euro an Gebäudeschäden seien nicht von Versicherungen gedeckt worden. Zwei Drittel davon hofft Grüschow über die Städtebauförderung refinanzieren zu können. Am Ende bliebe ein Eigenanteil von rund 95 000 Euro, den die Stadt tragen müsste.

Anders sieht es bei den schwer in Mitleidenschaft gezogenen Grünanlagen aus. Die Arbeiten am ersten von fünf Bauabschnitten zur Wiederherstellung des ehemaligen Rosengartens am Schloss, der bei dem Wirbelsturm völlig verwüstet wurde, sollen in diesem Jahr beginnen. Da der Park außerhalb des geförderten Sanierungsgebietes liege, werden die Arbeiten mit gut 300 000 Euro Eigenanteil für die Stadt zu Buche schlagen. Die Finanzierung werde über Spenden unterstützt, erklärt Grüschow. Anders beim Kirchplatz, an dem nur zwei Linden den Sturm überlebten: Dieser liegt innerhalb des Sanierungsgebiets und soll ebenfalls in diesem Jahr wieder hergerichtet werden. Insgesamt geht Grüschow für die Stadt von einem mittleren sechsstelligen Betrag aus, der für die Arbeiten an den Grünanlagen nötig sein wird.

Für das nahe des Rosengartens gelegene Grüne Klassenzimmer der Grundschule, von dem kaum etwas übrig blieb, wurde bereits ein Schritt getan: Landesinnenminister Lorenz Caffier (CDU) übergab in der vergangenen Woche einen Förderbescheid über 132 000 Euro an Grüschow. Bei der Neugestaltung des Areals seien Wünsche von Kindern, Lehrern und Erziehern eingeflossen und neben neu gepflanzten Bäumen auch verschiedene Sport- und Spielgeräte errichtet worden.

Auch Infrastrukturminister Christian Pegel erklärte, die Landesregierung werde »Bützow auch weiterhin nach Möglichkeit mit Städtebaufördermitteln unterstützen«. Auch bei der Wiederherstellung von Grünanlagen - »sofern sich ein Bezug zu den Städtebauförderprogrammen herstellen lässt«, sagte Pegel. dpa/nd

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