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IS-Anführer in Afghanistan getötet

Bericht über erfolgreichen Einsatz von Spezialeinheiten in der östlichen Provinz Nangarhar

  • Lesedauer: 3 Min.

Washington. Der Anführer der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Afghanistan ist nach Angaben der USA und der afghanischen Regierung getötet worden. Abdul Hasib sei Ende April bei einem gezielten Einsatz von Spezialeinheiten in der östlichen Provinz Nangarhar getötet worden, teilte der Präsidentenpalast am Sonntag in Kabul mit. Hasib gilt als Drahtzieher des Anschlags auf das größte afghanische Militärkrankenhaus im März mit mindestens 50 Toten.

Die US-Streitkräfte bestätigten den Tod Hasibs und »mehrerer weiterer ranghoher Vertreter« sowie von 35 Kämpfern der Dschihadistenmiliz bei dem Einsatz am 27. April. Der Tod Hasibs und seiner Vertrauten könne den IS am Hindukusch »bedeutend« schwächen und das Ziel der Zerstörung der Miliz noch in diesem Jahr näher rücken lassen. Auf jeden weiteren IS-Dschihadisten, der nach Afghanistan komme, warte »das gleiche Schicksal«, teilte der NATO-Oberkommandierende in Afghanistan, US-General John Nicholson, mit.

Die afghanische Regierung kündigte an, ihren Kampf gegen die Dschihadistenmiliz und weitere terroristische Gruppen fortzuführen, »bis sie vernichtet sind«. Hasib habe den Angriff auf das Militärkrankenhaus in Kabul angeordnet, bei dem zahlreiche Männer und Frauen getötet und verletzt worden seien.

Am 8. März hatten als Ärzte verkleidete Angreifer das schwer bewachte Sardar-Daud-Chan-Krankenhaus in der afghanischen Hauptstadt gestürmt und Handgranaten in die überfüllten Krankenzimmer geworfen. Mindestens 50 Menschen wurden nach Angaben des afghanischen Verteidigungsministeriums getötet. Sicherheitskräfte und Überlebende berichteten sogar von mehr als hundert Toten. Die IS-Terroristen bekannten sich zu der Tat.

Der vor allem für sein brutales Vorgehen in Syrien und Irak bekannte IS war in den vergangenen Jahren auch nach Afghanistan vorgedrungen. Er strebt über seinen Ableger »Provinz Chorasan« eine Herrschaft über Afghanistan, Pakistan und Teile der Nachbarländer an. Unter dem Druck von US-Luftangriffen und einer Bodenoffensive der afghanischen Armee verlor der afghanische IS-Ableger zuletzt jedoch wieder an Boden.

Nach Schätzungen des Pentagons ist die Zahl der IS-Kämpfer in Afghanistan von zwischenzeitlich bis zu 3000 auf höchstens 800 zurückgegangen. Am 13. April hatten die USA erstmals ihre größte nicht-atomare Bombe eingesetzt. Beim Abwurf der GBU-43/B Massive Ordnance Air Blast (MOAB) in der Provinz Nangarhar wurden afghanischen Angaben zufolge mindestens 95 Dschihadisten getötet.

Um die afghanischen Sicherheitskräfte zu unterstützen, will das US-Verteidigungsministerium die Zahl der US-Soldaten in Afghanistan deutlich aufstocken. Dem Pentagon zufolge soll US-Präsident Donald Trump in dieser Woche ein entsprechender Vorschlag unterbreitet werden. US-Medienberichten zufolge wird das Verteidigungsministerium die Entsendung von 3000 bis 5000 zusätzlichen Soldaten beantragen, die vor allem afghanische Soldaten und Polizisten beraten und trainieren sollen.

Offiziell hatten die NATO-Staaten ihren Kampfeinsatz Ende 2014 beendet. Aktuell beläuft sich die Zahl der US-Streitkräfte in Afghanistan auf 8400, hinzu kommen rund 5000 Soldaten aus anderen NATO-Staaten. Die Sicherheitslage ist weiter äußerst instabil. AFP /nd

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