Werbung

Er ist wieder da

Peter Hartz präsentiert neue Konzepte gegen Arbeitslosigkeit

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Für viele ist sein Name gleichbedeutend mit jenem System, das soziale Abstiegsängste befeuert und Millionen in die Armut geführt hat. Am Dienstag präsentierte Peter Hartz seine »Weiterentwicklung der Agenda 2010«. Die Bekämpfung von Jugend- und Langzeitarbeitslosigkeit steht nun im Fokus seiner Bemühungen. »Das Problem ist lösbar«, sagte der ehemalige VW-Manager, der als Berater von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) am Abbau des Sozialstaats beteiligt war. Im Sommer 2002 hatte er als Leiter einer Expertenkommission der rot-grünen Regierung einen Katalog mit Vorschlägen für eine arbeitsmarktpolitische Radikalkur vorgelegt. Diese wurden in vier Gesetze gegossen, das letzte und folgenschwerste Gesetz wurde unter dem Namen »Hartz IV« bekannt.

Das neue Konzept der Arbeitsgruppe des 75-Jährigen sieht eine angeleitete Selbsthilfe für Langzeitarbeitslose vor - betreut von sogenannten A-Trainern, die selbst einmal erwerbslos waren. Die Jugendarbeitslosigkeit soll mit Hilfe von »Talentdiagnostik« und einem »Beschäftigungsradar« bekämpft werden.

Mit Blick auf die Agenda 2010 zog Hartz eine überwiegend positive Bilanz. Die Bewältigung der Massenarbeitslosigkeit sei gelungen.

Karl Brenke vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) ist da anderer Meinung. Im nd-Interview erklärt der Volkswirt, dass Hartz IV keinesfalls die Grundlage für die gute Entwicklung am deutschen Arbeitsmarkt geschaffen habe. »Wenn man zurückblickt, findet man kaum Belege dafür, dass die Hartz-IV-Reformen erreicht haben, was ihnen heute zugeschrieben wird«, so Brenke. In die Talsohle, in der Deutschland in den früheren 2000er Jahren steckte, hätten vielmehr hohe Zinsen und eine Konjunkturflaute geführt. Als sich die Bedingungen besserten, ging es auch mit der Wirtschaft bergauf. nd Seite 2

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.