Universitärer Arbeitskampf
Studentische Beschäftigte fordern neuen Tarifvertrag
Seit Monaten läuft bereits die Kampagne für einen neuen Tarifvertrag studentischer Beschäftigter an Berliner Hochschulen. Ein neuer Vertrag ist überfällig, denn seit 16 Jahren wurde der Stundenlohn für studentische Beschäftigte nicht erhöht - zwischenzeitlich wurde sogar das Weihnachtsgeld gestrichen. Neue Vereinbarungen sind das Ziel der Tarifinitiative, in der sich die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und die GEW (Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft) mit Aktiven aus den studentischen Personalräten und Studierendenvertretungen zusammengeschlossen haben.
Die Ausgangslage der Studierenden erscheint günstig. »Im Laufe des letzten Jahres haben wir über 1000 neue Gewerkschaftsmitglieder gewonnen, die die Tarifverhandlungen unterstützen. Die studentischen Beschäftigten sind damit heute so gut organisiert wie seit vielen Jahren nicht«, so Tina Böhmer von der Initiative. Bis Ende Juni soll nach drei Verhandlungsrunden ein Vertragsabschluss stehen. »Bei der ersten Runde wurde ganz klar: Die Hochschulen werden uns nichts schenken! Deswegen brauchen wir jetzt die Unterstützung der gesamten Studierendenschaft und aller übrigen wissenschaftlichen Statusgruppen«, so Böhmer bei der Auftaktveranstaltung zum Arbeitskampf Anfang Mai an der Humboldt-Universität.
Die Veranstaltung war mit rund 30 Leuten nur spärlich besucht. Der steigende Organisationsgrad unter den studentischen Beschäftigten macht den Aktivist_innen dennoch Mut, den Druck auf die rot-rot-grüne Landesregierung zu erhöhen. Diese hatte im Koalitionsvertrag steigende Entgelte für studentische Beschäftigte angekündigt. »Mindestens der Entwicklung der realen Lebenshaltungskosten entsprechen« sollen sie. Die Politik muss die Hochschulen nun in die Pflicht nehmen.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.