Der sture Herr Schäuble

Kurt Stenger über die Debatte um Schuldenerleichterungen für Athen

Wenn es um die Frage von Schuldenerleichterungen für Griechenland geht, dann wird Wolfgang Schäubles ohnehin meist ernste Mine noch etwas grimmiger. Frühestens Mitte 2018, wenn das internationale Kreditprogramm für Athen ausläuft, möchte der amtierende deutsche Finanzminister darüber mit sich reden lassen. Was natürlich den Vorteil hätte, dass das Thema aus dem Bundestagswahlkampf herauszuhalten wäre - ansonsten würden die Euro- und Griechenlandgegner von der AfD liebend gern und gewiss mit Erfolg den Ball aufgreifen.

Aber Schäuble ist auch Überzeugungstäter - in seiner neokonservativen Denkart ist kein Platz für Freundlichkeit gegenüber Schuldnern, womit er sich mit der AfD ganz einig ist. Den deutschen Finanzminister stört da auch gar nicht, dass er unter den Kollegen der Eurozone einer Minderheit angehört. Der neue französische Präsident hat sich bereits klar pro Schuldenerleichterung positioniert, und SPD-Vizekanzler Sigmar Gabriel ist der gleichen Meinung. Die beiden haben nicht nur die besseren Argumente auf ihrer Seite, sondern auch den Co-Gläubiger IWF.

Bundesfinanzminister Schäuble hat bewiesen, dass er immer dann am unnachgiebigsten ist, wenn er ziemlich alleine dasteht. Doch mit Sturheit und Verhandlungsmacht löst man keine drängenden Finanzprobleme.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.