Seit zwei Wochen im ewigen Eis fast »verschollen«
Auch wenn Robby irgendwo in Grönland ist, am letzten Wochenende war er unter den Läuferinnen und Läufern beim Rennsteiglauf
Jetzt durchquert Robby schon seit fast zwei Wochen Grönland. Wenn er, wie es sein Plan vorsieht, Anfang Juni hoffentlich gesund und munter in Tessilaq in Ostgrönland eintrifft, hat er nicht nur reichlich 600 Kilometer unter die Füße genommen, sondern kann mit Sicherheit auch von vielen Erlebnissen und Eindrücken erzählen. Wir dürfen sehr gespannt darauf sein!
Zur Zeit allerdings gibt es nur spärlich Nachrichten von Robby und seinen Begleitern aus dem ewigen Eis. Das liegt daran, dass sie sich in einem Gebiet bewegen, wo es keine Sendemasten für die Übertragung von Nachrichten gibt, nur ab und zu gibt es News per Satellitentelefon. Die haben bislang zum Glück nichts Beunruhigendes verkündet. Die ersten Kilometer hatten die Abenteurer zwar bei schönstem Sonnenschein mit scharfem Wind zu kämpfen, der allerdings macht Männern wie Robby nicht viel aus. Dann aber wurde es etwas anstrengender, denn mit einem vollen Schlitten, auf dem alles zum Überleben verpackt ist, immer bergauf zu laufen, das schlaucht auf Dauer ganz schön. Und genau das mussten Robby und seine Begleiter ein paar Tage am Stück. Mehr als 20 Kilometer waren da täglich einfach nicht zu schaffen. Letzte Meldung war, dass sich Inzwischen sowohl das Wetter beruhigt hat, und sich auch die Anstiege in Grenzen halten. So kann die Gruppe gut vorwärtskommen. Inzwischen dürfte sie ihr nächstes Ziel, eine alte US-Radarstation bereits erreicht haben. Vielleicht war es ja dort auch möglich, mal eine Nacht bei der eisigen Kälte nicht im Zelt schlafen zu müssen.
Obwohl Robby zur Zeit weit, weit entfernt der Heimat ist, am vergangenen Wochenende war er ganz nah bei uns, oder genauer gesagt, bei den Mitgliedern des nd-Laufteams des 45. GutsMuthsrennsteiglaufs. Schon zwei Mal war Robby Ehrenkapitän der Mannschaft, und so waren auch alle Läuferinnen und Läufer begierig zu hören, wie es dem Extremläufer zur Zeit geht. Und natürlich schickten sie ihm einen speziellen Videogruß ins ewige Eis. Für den einen oder die andere war Robby an dem Tag auch so etwas wie ein Motivator, denn - egal, ob sie sich für die 72 Kilometer Supermarathonstrecke oder »nur« für die 17 Kilometer Wandertour entschieden hatten - leicht waren die Wege diesmal nach einem gewaltigen Unwetter am Vortag über dem Thüringer Wald nicht zu laufen. Schlamm und Geröll gingen ganz schön in die Beine und aufs Gemüt. Da kamen Anfangs schon mal heimliche Gedanken ans Aufgeben auf. Doch der Gedanke, um wie viel mehr sich Robby zum gleichen Zeitpunkt wohl quälen muss, setzte bei allen neue Kräfte frei. Letztlich kam jeder im Ziel an - mehr oder weniger fertig aber glücklich.
Robby, wir drücken Dir weiter die Daumen, sind in Gedanken bei Dir und freuen uns darauf, bald von Dir ausführlich zu erfahren, wie Du durchs Eis gekommen bist.
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