Die AfD auf dem Podium zerpflückt: Alles richtig gemacht
Johanna Treblin über rechte Positionen auf dem Kirchentag
Kurz bevor Anette Schultner am Donnerstag auf dem Evangelischen Kirchentag in Berlin auf dem Podium saß, gab sie einer rechten Zeitung ein Interview. »Das Wichtigste ist doch, daß wir miteinander ins Gespräch kommen«, sagt die Vorsitzende der »Christen in der AfD« da. Ganz so, als seien Argumente gegeneinander abzuwägen, um sich gegenseitig - oder das Publikum - von seinen Ansichten zu überzeugen. Doch wer mit der Behauptung, die »grenzenlose Politik« der Bundesregierung führe zu einem »Verlust an Kultur« Rassismus schürt, dem gehört kein Forum auf Augenhöhe geboten.
Reden mit der AfD, das ist dennoch richtig: Um ihre Behauptungen als Falschaussagen, ihre Lösungen als nicht zielführend zu entlarven. Nachdem es viel Kritik für die Einladung Schultners zum Kirchentag gab, hat ihr Gesprächspartner Bischof Markus Dröge von der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) alles richtig gemacht: Er kannte das AfD-Parteiprogramm fast besser als Schultner und hatte frühere Aussagen der AfD-Politikerin auf ihren Wahrheitsgehalt geprüft. So nahm er sie Stück für Stück auseinander.
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