Moreno kritisiert Hacker-Tätigkeit von Assange

Ecuadors neuer Präsident bietet Wikileaks-Gründer weiter Asyl

  • Lesedauer: 2 Min.

Quito. Ecuadors neuer Präsident Lenín Moreno hat den Wikileaks-Gründer Julian Assange wegen seiner Tätigkeit als Hacker kritisiert. »Herr Assange ist ein Hacker. Das ist etwas, was wir ablehnen und was besonders ich persönlich ablehne«, erklärte Moreno am Montag. Er versicherte zugleich, dass sein Land dem Australier weiterhin Asyl in der ecuadorianischen Botschaft in London bieten werde.

Der seit vergangener Woche amtierende Moreno von der linken Regierungsallianz País nimmt gegenüber Assange eine kritischere Haltung ein als sein Vorgänger Rafael Correa. Während des Präsidentschaftswahlkampfs hatte Moreno den Wikileaks-Gründer vor einer Einmischung in die Politik des südamerikanischen Landes gewarnt. Nun sagte Moreno, dass er die Lage respektiere, in der sich Assange befinde. Die britische Regierung wolle ihm offensichtlich »kein sicheres Geleit« gewähren. Das bedeute, dass Assange weiter in der ecuadorianischen Botschaft leben könne.

Assange lebt seit Juni 2012 in Ecuadors Londoner Botschaft. Er befürchtete, an Schweden und von dort aus in die USA ausgeliefert zu werden, wo ihm ein Prozess wegen Geheimnisverrats und möglicherweise die Todesstrafe droht. Die Stockholmer Staatsanwaltschaft stellte allerdings diesen Monat ihre seit rund sieben Jahren laufenden Ermittlungen wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung gegen Assange ein. Damit ist auch der europäische Haftbefehl gegen Assange hinfällig, der ihn zur Flucht in die Botschaft veranlasst hatte. Die britische Polizei erklärte jedoch, Assange beim Verlassen der Botschaft auch weiterhin festnehmen zu wollen, weil er gegen Bewährungsauflagen verstoßen und sich so nach britischem Recht zumindest eines geringfügigeren Vergehens schuldig gemacht habe.

Die Enthüllungsplattform Wikileaks veröffentlichte in den vergangenen Jahren hunderttausende geheime Dokumente, unter anderem über das Vorgehen der US-Streitkräfte bei den Kriegen in Irak und Afghanistan. Assange zog damit den Zorn der US-Regierung und der NATO auf sich. AFP/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.