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Der heilige Tag der Faulheit

Simon Poelchau ist schon aus Nächstenliebe gegen verkaufsoffene Sonntage

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 2 Min.

Schnell noch mal eine Milch oder ein bisschen mehr shoppen gehen - die Versuchung, hin und wieder auch sonntags einkaufen zu gehen, wäre wohl groß, würde das Sonntagsverkaufsverbot gelockert werden. Dies zeigt auch eine aktuelle Umfrage, bei der sich 61 Prozent für mehr offene Läden am heiligsten Tag der Woche aussprachen.

Vielleicht wäre aber diese Versuchung auch nur hin und wieder so groß, dass man ihr tatsächlich nachgehen würde. Denn der Sonntag ist im Onlinehandel nicht deswegen einer der umsatzstärksten Wochentage, weil da die Geschäfte geschlossen haben, sondern weil man im Internet ganz bequem von der Couch aus einkaufen kann. Jeder Mensch braucht mindestens einen Wochentag, an dem er vor allem eins sein kann: absolut faul. Man könnte sogar so weit gehen und sagen, dass die Christen eben dafür den Sonntag erfunden haben. Dies haben wohl auch jene kritischen Stimmen aus dem Einzelhandel im Kopf, die ahnen, dass mehr verkaufsoffene Sonntage nicht den Himmel auf Erden für ihre Branche bedeuten.

Dass trotzdem so viele Bundesbürger sonntags die Läden offen haben wollen, zeugt indes nicht gerade von Nächstenliebe. Denn dafür braucht es Leute, die in diesen geöffneten Läden arbeiten. Und seinem Nächsten zu wünschen, dass er sonntags arbeiten muss, das ist wirklich nicht nett!

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