Wie die innere Uhr bei Kühen so tickt

Experten forschen im Kreis Rostock zur Chronobiologie

  • Lesedauer: 2 Min.

Dummerstorf. Beim Leibniz-Institut für Nutztierbiologie in Dummerstorf in Mecklenburg-Vorpommern haben Forschungen über die innere Uhr von Nutztieren begonnen. Die Wissenschaftler wollen die molekularen Mechanismen untersuchen, denen bestimmte Lebensabläufe bei Kühen unterliegen. Ziel der Arbeitsgruppe um den Schweden Pål Westermark, der sich seit Jahren mit der sogenannten Chronobiologie beschäftigt, ist nach Angaben des Instituts letztlich die Steigerung des Tierwohls.

Für Westermark ist klar, dass Teile der Forschungen auch Aufschlüsse über die innere Uhr bei Menschen geben werden. Bekanntestes Beispiel sind die Schwierigkeiten, die viele nach der Zeitumstellung im Frühjahr und Herbst haben. Vielleicht könnte es durch die Forschungen in Dummerstorf (Landkreis Rostock) auch Hinweise auf die zellulären Mechanismen geben, die beim Menschen dafür verantwortlich sind, dass die einen lieber morgens, andere hingegen eher abends aktiv sind. »Die innere Uhr hat eine weitaus größere Bedeutung als bisher angenommen, ständig werden neue Erkenntnisse gewonnen«, sagte Westermark.

Er ist davon überzeugt, dass bei Kühen die Milchproduktion oder die Nahrungsaufnahme und Verdauung Rhythmen unterliegen. Wenn die Forschungsergebnisse vorliegen, könnten Milchbauern etwa die Fütterung entsprechend einstellen, sagte der Schwede. Das könnte wiederum Einflüsse auf die Methanproduktion haben. Das klimawirksame Gas Methan entsteht bei Rindern während der Verdauung. Eventuell könnte mit gezielter Fütterung die Ausscheidung verringert werden. Bei Organismen wie Fruchtfliegen oder Pflanzen verstünde die Wissenschaft innere Uhren mittlerweile gut, sagte Westermark. dpa/nd

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