Amnesty-Chef in der Türkei verhaftet
Landesleiter werden Verbindungen zur Gülen-Bewegung vorgeworfen
Izmir. In der Türkei ist der Landesleiter der Menschenrechtsorganisation Amnesty International, Taner Kiliç, festgenommen worden. Wie die Nachrichtenagentur Anadolu meldete, verhaftete ihn die Polizei bereits am Dienstag in der Stadt Izmir wegen Terrorverdachts. Ihm und weiteren 22 Anwälten wird den Angaben zufolge vorgeworfen, Verbindungen zur Organisation des im US-Exil lebenden Predigers Fethullah Gülen zu haben. Laut Amnesty wurde Kiliç in seinem Haus in Izmir festgenommen. Sein Haus und sein Büro seien durchsucht worden.
Amnesty International kritisierte die Festnahme des langjährigen Mitarbeiters scharf und erklärte, dies »ist ein weiterer Beweis dafür, wie weit die Säuberungsaktionen seit dem Putschversuch in der Türkei reichen und wie willkürlich sie geworden sind«. Kiliç sei jemand, der seit langer Zeit genau die Freiheiten verteidige, die nun mit Füßen getreten würden. Die Organisation forderte, sämtliche Anklagen gegen Kiliç und die anderen 22 Anwälte fallenzulassen. epd/nd Seite 4
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.