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Odessa

  • Lesedauer: 1 Min.

Vor der dunklen Unterführung steht eine alte Blumenverkäuferin. Sie verkauft jeden Abend eine Rose an einen jungen Mann mit Laptoptasche und Heineken-Bier in der Hand. Der junge Mann mit der Laptoptasche und dem Heineken-Bier verschenkt die Rose jeden Abend an eine rothaarige Schönheit mit Namen Larissa.

Die rothaarige Schönheit mit Namen Larissa stellt die Rose jeden Abend zu den anderen Rosen. Mittlerweile steht ein großer Strauß auf dem Tisch, die ersten Blütenblätter fallen herunter. Das nahe Verblühen vor Augen, fangen die Rosen zu tanzen und leise zu singen an. Sie gedenken der alten Blumenverkäuferin vor der dunklen Unterführung, dem jungen Mann mit der Laptoptasche und der rothaarigen Schönheit mit Namen Larissa.

Die Dinge gehen kaputt, geraten aus den Fugen und beginnen zu tanzen. Das ist Odessa.

Uwe Schloen

»Odessa«, ein neuer Band aus der Reihe »Europa erlesen«. Von Mickiewicz und Puschkin bis Marjana Gaponenko (geb. 1981) reicht die Liste der Autoren, von denen Dareg A. Zabarah Texte ausgewählt hat (Wieser Verlag, 217 S., geb., 14,95 €).

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