Pädagogin im Klassenkampf
Andreas Fritsche über ungerechte Behandlung im Bildungswesen
Das Bildungswesen strotzt vor Ungerechtigkeit: Gymnasiallehrer und Beamte bekommen mehr Geld als andere, Grundschullehrer und Angestellte weniger, und es gibt unerklärliche Gehaltsunterschiede nach Alter und Abschluss. In einem Bildungssystem, das Arbeiterkinder benachteiligt, darf man sich über weitere Ungerechtigkeiten nicht wundern. In die Liste der Widersinnigkeiten reiht sich die in der DDR ausgebildete Unterstufenlehrerin ein, die ohne erneutes Studium nicht Schulleiterin werden darf.
Die Polytechnische Oberschule der DDR - sie führte von der 1. bis zur 10. Klasse - konnte einen für Klasse 1 bis 4 ausgebildeten Unterstufenlehrer als Direktor haben. Er benötigte nur eine Zusatzqualifikation. In Brandenburg gebe es heute »mit Sicherheit« solche Kollegen als Grundschulleiter, erklärt Günther Fuchs, Landeschef der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft. Hier müssten Absolventen der DDR-Institute für Lehrerbildung nicht noch einmal studieren, um Schulleiter zu werden. Da könnte sich Berlin ein Beispiel nehmen.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.